Ist das HDS eine Art therapeutische Methode?
Nein, ganz im Gegenteil. Es gibt zwar Ärzte, Heilpraktiker und Therapeuten, die das HDS als Grundlage verwenden, um prinzipielle Charakterstrukturen oder Krankheitsgeschehen leichter zu erkennen. Allerdings wird der Mensch hier in keiner Weise dazu aufgefordert sich zu "verändern" oder zu "bessern" - er entdeckt vielmehr, dass er längst hätte vertrauen können, in all das, was er immer schon ahnte und beginnt zu verstehen, welche Aspekte in ihm vollkommen gesund und "in Ordnung" sind, und welche Empfindungen hingegen von außen beeinflusst werden. Die meisten sog. behandlungsbedürftigen "Widerstände", wie sie in therapeutischen Prozessen auftauchen, entpuppen sich im Human Design als genetisch angelegte Qualitäten. Denn erst, wenn wir aufhören, bestimmte Charakterzüge zu bewerten, können wir die eigentlichen Funktionen und Vorzüge entdecken. Ein Mensch, der von anderen als unberechenbar und schwierig bezeichnet wird, entdeckt möglicherweise einfach nur eine große Flexibilität und eine Vielfalt an Potentialen in sich.
Kann man dieses System nutzen, um den richtigen Partner zu finden?
Generell Ja, nur bleibt natürlich die Frage zu beantworten, was denn für die unterschiedlichen Menschen der "richtige" Partner bedeutet. Für den einen heißt das, denjenigen zu finden, mit dem eine starke sexuelle Attraktion vorhanden ist, für einen anderen heißt es, jemanden zu finden, der ihm bedingungslos den Rücken stärkt und wieder ein anderer wünscht sich einen Partner, mit dem es möglichst wenig emotionale Bindungen gibt, weil die Vergangenheit zu viele schmerzhafte Erfahrungen mit sich brachte. In bestimmten Lebensabschnitten kann jede einzelne Erfahrung genau die richtige sein.
Verändert sich das Energiefeld, das in uns genetisch angelegt ist, im Laufe des Lebens durch bewusstseinsverändernde Prozesse?
Die energetischen Grundstrukturen, die in uns angelegt sind, geben uns ein zuverlässiges Energiefeld, aus dem wir schöpfen können vom ersten bis zum letzten Atemzug. Darüber hinaus machen wir zusätzliche Lernerfahrungen durch die Begegnung mit anderen Menschen oder auch durch den Einfluss von Transiten (aktuellen planetaren Einwirkungen). Der Effekt ist vielleicht vergleichbar mit der Einnahme eines homöopathischen Mittels, wobei sich der Mensch mit bestimmten Schwingungen auseinandersetzt und dadurch Heilung erfährt, bzw. sein Bewusstsein erweitert. Die energetische Grundstruktur ( das Chart an sich) bleibt allerdings in seiner ursprünglichen Form bestehen.
Ist dies nicht nur eine weitere Methode auf unserem esoterischen Supermarkt?
Sicherlich ein berechtigte Frage bei dem vielfältigen und durchaus verwirrenden Angebot, das uns in den vergangenen Jahrzehnten in den unterschiedlichsten Qualitätsstufen präsentiert wurde. Und so wie sich die Menschen weiterentwickeln, verändern sich die Methoden hin zu größeren Synthesen, die ein praktisch anwendbares Wissen für das alltägliche Leben liefern. Im Human Design finden wir eine ernsthafte Möglichkeit, esoterisches Wissen als etwas sehr Einfaches und Selbst-verständliches in unser ganz normales Leben zu integrieren.
Besonders in Deutschland trifft man immer wieder auf ein ungewöhnlich starkes Misstrauen gegenüber esoterischem Wissen und Methoden, die auch nur im Ansatz damit zu tun haben. Verständlich, wenn man bedenkt, dass hierzulande im Dritten Reich okkultes Wissen auf breiter Ebene missbraucht wurde. In anderen Kontinenten, wie Amerika oder Australien findet man allenfalls eine gesunde Anspruchshaltung an einen Qualitätsstandard von Seminaren, das esoterische Wissen als solches wird allerdings sehr interessiert aufgenommen.
"Was bringt es einem Menschen, wenn er das weiß?"
Diese Frage zielt letztlich darauf ab, zu erfahren, was jemand bekommen oder HABEN kann, dabei geht es hier viel mehr um die Frage des SEINS, d.h. wie kann der Mensch einfach zunächst ganz entspannt so sein, wie er ist. In dem Moment, wo ein Mensch weiß, wer er ist und wie die Mechanik seines Energiesystems funktioniert, kann man ihn nicht mehr "verändern", er ist nicht mehr manipulierbar, dann ist er frei. Dies wäre z.B. ein Augenblick, wo er aufhören kann, Fragen nach dem "Warum" zu beantworten, um sich in endlosen Erklärungen zu verstricken und beginnt, sich auf seine innere Autorität oder Entscheidungsfähigkeit zu verlassen und das macht ihn unabhängig.