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Pluto Transit Tor 26 vierte Linie
Pluto aktiviert in der Zeit vom 1. März 2003 -
14. April 2003 Tor 26, 4. Linie "Zensur, die Erinnerung wird
verändert, indem Dinge eliminiert werden." Zeit für ein
aktives Erleben und betrachten dieser Position, Zeit sie näher
kennen zu lernen und sich mit ihr anzufreunden.
Pluto ist der Bringer (die Bringerin) der Wahrheit, wie die
Großmutter in dem Märchen von dem "Teufel mit den drei
goldenen Haaren". Wir können uns also die Frage stellen: Was
ist die Wahrheit der Lüge (Tor 26)? Was ist die Wahrheit davon,
dass Dinge eliminiert werden aus dem Gedächtnis # 26.4. Pluto
verschafft mir und ich glaube uns allen in dieser Zeit
großartiges Erkenntnispotential, das ich mit euch teilen möchte.
Ich denke dabei an die Worte von Pontius Pilatus, der da fragt:
"Was ist Wahrheit?" - Jesus aber schwieg. Vertraut sind
mir auch die Worte von Tolstoi: "Um die Wahrheit
wahrscheinlicher zu machen, sollte man ihr manchmal ein wenig
Lüge beimischen." Was aber bedeutet dies für den Einzelnen?
Wir haben einen Anspruch auf die Wahrheit. Wir wurden dazu
erzogen, Wahrhaftig zu sein. Was aber ist jene Wahrheit der wir
dienen und vor allem: Wem dient die Wahrheit? Auf den
Ego-Schaltkreis bezogen: Wen unterstützt die Wahrheit? Schauen
wir hier genau hin, erkennen wir sehr schnell, dass die Lüge, die
Zensur der Erinnerung nicht nur dem Einzelnen, sondern dem Stamm,
ja sogar dem Gemeinwohl oftmals dienlicher ist als ein Festhalten
an einer buchstabengenauen Wahrheit. Ich wage zu behaupten: Es
gibt ethisch einwandfrei saubere (Milz) Lügen. Und es gibt
ethisch unzumutbare Wahrheiten. Es ist stets die Frage, wem die
Wahrheit/Lüge dient, wen oder was sie unterstützt.
Zu schützen ist die Thymusdrüse, das Organ der ewigen Jugend und
der Immunstärkung. Es gibt Wahrheiten, würde man diese in dieser
Form in Erinnerung behalten, wären sie demütigend für alle
Beteiligten, nicht nur für einen selbst, nicht nur für den
Stamm, sondern auch für das Kollektiv. Es gibt nichts mehr aus
dieser Erinnerung zu lernen (alle Antikörper und Antigene wurden
vom Immunsystem bereits gebildet) und als Persönlichkeit könnte
man nicht weiter im Stamm agieren, würde man die Sache so im
Gedächtnis behalten. Hier nur einige Andeutungen:
- Die neue Partnerin möchte wissen, wie bei
Karl die letzte Beziehung geendet hat. Wenn Karl
"ehrlich" wäre, müsste er seine Expartnerin
denunzieren und sich gleich mit. Statt sich in allen Details
über den stattgefundenen "Rosenkrieg" auszulassen,
erfindet er eine Erinnerung, die zwar die Grundthemen seiner
letzten Beziehung im Ansatz beschreibt, aber ermöglicht,
sowohl ihn selber wie auch seiner Expartnerin das Gesicht
wahren zu lassen. Hier dient die Lüge allen Beteiligten incl.
der neuen Beziehung und hilft unsinnige Ängste zu vermeiden,
auch bei der neuen Partnerin (auf was für einen Idioten habe
ich mich da eingelassen). Der Stamm bleibt geschützt und die
Lüge geschah mit der Einwilligung aller Beteiligten.
- Der neue Arbeitgeber möchte wissen, warum
Otto seinen alten Arbeitgeber verlassen hat. Auch hier kann
eine gute Lüge allen Beteiligten mehr helfen als eine
Wahrheit, die auch den bisherigen Arbeitgeber diskriminiert.
Die Beispiele lassen sich endlos fortsetzen. Wie
aber erkenne ich unterstützende und wie irreführende Lügen und
wie unterscheide ich sie? Der Schlüssel scheint mir darin zu
liegen, das Herz für alle Beteiligten zu öffnen und
(insbesondere bei Menschen mit Tor 50) auf eine
verantwortungsbewusste Art und Weise zu lügen, ja dieses ist
tatsächlich möglich. Als Indiz für eine gelungene und ethisch
einwandfreie Lüge erkennen wir möglicherweise, dass wir dabei
dem anderen seelenruhig in die Augen schauen können, die
Schleimhäute der Nase eben nicht anschwellen und man hinterher
eben kein schlechtes Gewissen hat.
In dem Sinne ist die Lüge legitim, überall, wo wir bei
geöffnetem Herzen wahrnehmen, dass sie unterstützend ist. Sie
ist nicht immer Scheinheiligkeit und wir dürfen, ja wir sollen
lügen, dort wo es angebracht ist, sei es bei der Sterbebegleitung
oder bei der Krankenpflege, beim Verkauf oder bei der Erziehung,
aber immer so, dass wir es im Dienste des Stammes vertreten
können.
Dies gilt auch bezüglich der Lüge gegenüber sich selbst. Hier
fällt mir eine NLP-Technik ein, die sich gerade in der Zeit in
der Pluto in der #26.4 ist als sehr hilfreich erweist:
"Hole Dir vor Deinen geistigen Bildschirm
eine belastende Situation aus Deiner Vergangenheit mit der Du noch
nicht abgeschlossen hast. Erlebe sie noch einmal farbig und die
dabei aufwallenden Energien, sei es Wut, Zorn, Frust oder
Enttäuschung. Dann, während Du Dir mit den Fingern die beiden
Stirnhöcker in der Mitte der Stirn über den beiden Pupillen
hältst, stelle Dir vor, dass Du dieses geladene Bild, diese
geladene Erinnerung mit einer Schere in tausend Papierschnipsel
zerschneidest. Diese Vorstellung kann ruhig aggressiv sein. Dann
lasse die Schnipsel verblassen, bis sie schwarz weiß werden und
zusammenfallen. Aus dieser grauen Masse lasse dann ein neues Bild
entstehen, so wie Du es gerne gehabt hättest, während Du weiter
die Stirne hältst. Erlebe, dieses Loslassen und dieses sich
Formen einer neuen Erinnerung - dabei dürfen ruhig ein paar
Tränchen fliessen, falls dieses dabei entsteht. Lass in das neue
Bild Farbe und Energie kommen, behalte es so im Gedächtnis, wie
Du es Dir neu vorgestellt hast. Die einzige Bedingung an dieses
Bild ist: Es sollte für Dich glaubwürdig sein."
Mittels dieser Übung wirst Du erfahren, wie
Dein Immunsystem gestärkt wird. Du manipulierst das Gedächtnis
bewusst, um weiter zu überleben, zu Dir selbst stehen zu können.
Zu Pluto in #26.4 kommt mir noch ein Satz von Richard Bach in den
Sinn: "Du kannst Dir jede Zeit eine neue Zukunft aussuchen -
und eine neue Vergangenheit!" (Richard Bach, Illusionen). |
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