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Anna Bahlinger

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Was zeigt sich am Human-Design-Himmel?

Die Tendenzen für August 2010

Das Human Design System überträgt die Informationen, die sich in den astrologischen Positionen am Himmel zeigen, in ein schematisches Abbild des menschlichen Körpers. Das Spielfeld ist also das menschliche Leben. Dementsprechend geht es in dieser Vorschau um die Frage, welche Mittel und Kräfte uns durch die Zeitqualität zur Verfügung stehen und wie diese im ganz gewöhnlichen Alltag am besten genutzt werden können. Generell gilt: Inwieweit die einzelnen Aussagen für jeden Einzelnen spürbar werden, hängt von der persönlichen Grundausstattung ab, die sich im individuellen Human-Design-Chart zeigt.

Chart vom 01.08.2010, 00:00 Uhr MESZ

Der Hauptfaktor im August ist die Fortsetzung der Thematik, die wir auch im Juli schon hatten:
die Stärkung der Identität und Individualität, des "eigenen Weges".
Auffallend viele Planeten haben sich im Lauf der letzten Wochen im Human-Design-Chart um das Zentrum der Identität, den zentralen Knotenpunkt in der Human-Design-Körpergrafik, gruppiert.

Hintergrundinformation: Bei diesem so genannten "G-Zentrum", geht es um die eigene Ausrichtung, das Gefühl für den Platz, den man im großen Ganzen einnimmt, die Richtung, die man einschlägt - also sozusagen um den inneren Kompass. Bei manchen Menschen ist der immer vorhanden und verlässlich, andere kennen eher die Suche danach.

Was bedeuten die jetzigen Aktivierungen konkret?

Uranus und Jupiter, (beide seit Ende Mai in Tor 25 , Die Unschuld") bringen ein erhöhtes Potenzial für regelrechte Sprünge in der eigenen Identität, in der persönlichen Entwicklung. Wie bisher schon zu beobachten war - zumindest in meinem Umfeld! -, können das z.B. unerwartete Veränderungen beruflicher Art sein ( Rücktritte von Ämtern gehören auch dazu) oder etwa ein Umzug oder das Ende einer Partnerschaft oder der Beginn einer neuen - oder sonstige ungeahnte Entwicklungen und Möglichkeiten, die sich plötzlich wie von selbst ergeben und zeigen. Es geschieht jetzt einfach... Um das positiv nutzen zu können, scheint mir vor allem wichtig, dass man nicht an vorgefassten Meinungen und Erwartungen festhält, weder an den eigenen noch an denen anderer, sondern spielerisch und unschuldig wie ein Kind auch unerwartet Neues zulässt, auch wenn noch nicht klar ist, wohin das letztendlich führt..
Saturn in Tor 46, "die Liebe zum Körper" (seit Ende Juni und noch bis 29. August) macht es zu einer Schlüsselfrage, wie wir mit unserem Körper umgehen.
Pluto (seit 5. Juli rückläufig in Tor 10, "Das Verhalten des Selbst") gibt tiefgründige Unterstützung bei der Selbstfindung bzw. bei der Aufdeckung ungeeigneter Wege und Verhaltensweisen. (Während ich dies schreibe, steht gerade die Katastrophe bei der Love Parade hierzulande im Mittelpunkt des öffentlichen Interesses und die Frage nach den Hintergründen - wer hat sich wie verhalten, aus welchen Gründen wurde die Organisation so oder so gemacht - Verhaltensweisen und Motivationen stehen auf dem Prüfstand, erweisen sich u.U. als tödliches Verhängnis. Fatale Auswirkungen von bestimmten Verhaltensweisen konnten wir schon mindestens ein Jahr lang auch z.B. in der Finanzwirtschaft beobachten - Pluto war bis zum letzten Jahreswechsel auch schon an dieser Stelle...)
Wie schon im Juli lassen sich diese Aktivierungen folgendermaßen zusammenfassen: Es geht darum, dem eigenen Wesen entsprechend aufzutreten, in aller Unschuld, und damit womöglich auch noch Vorbild zu sein (Pluto in Tor 10, 6. Linie bis 20. August)- oder verketzert zu werden. (Tor 10, 5. Linie ab 20. August) Man kann das auch mit dem Begriff "Selbstliebe" umschreiben (Tor 10), verbunden mit universeller Liebe (d.h. der Liebe zu allem, was ist - Tor 25) und mit der Liebe zum Körper (Tor 46). Interessanterweise stehen alle diese Planetenaktivierungen in den vier Toren des G-Zentrums, die mit dem Thema Liebe zu tun haben - der Fokus liegt also noch nicht darauf, irgendeine Richtung aktiv einzuschlagen und zielstrebig einen Weg zu verfolgen, sondern offenbar erst mal die Liebe zu spüren - zu sich selbst, zum Körper, zu allem-, und daraus eine neue eigene Richtung entstehen zu lassen. Anders gesagt: Jeder neue Weg, den man jetzt beschreitet, sollte seine Grundlage in der (Selbst-)Liebe haben.
Der Boden unter den Füßen (Wurzelzentrum) kommt darüber hinaus immer noch daher, dass wir uns für das einsetzen, was individuell lohnend erscheint, auch wenn andere sich dadurch provoziert fühlen (Mondknoten in Tor 38 und 39, seit April und noch bis Anfang September). Also noch eine Verstärkung des Themas Individualität.
Soweit das, was wir aus dem Juli schon kennen.

Chart vom 18.08.2010, 00:00 Uhr MESZ

Neu ist im August wieder eine gewisse Betonung für den Bereich der Gefühle, der Emotionen (ab 11. August durch wechselnde Erde-Positionen, gepaart mit der bleibenden Aktivierung von Tor 30, "Die Sehnsucht" durch Neptun). D.h. sowohl unsere Basis (Erde) wie auch das diffus-sehnsuchtsvolle Streben (Neptun) liegen jetzt - zumindest zeitweise -in den Emotionen und sind dementsprechend deren Schwankungen unterworfen. Dabei gilt es zu beachten, dass die emotionale Welle, die jeweilige Gestimmtheit, unsere Wahrnehmung beeinflusst (wenn ich mich gerade emotional "im Keller" fühle, wird mir auch kaum etwas gefallen, was in dieser Phase auf mich zukommt. Wenn ich dagegen Bäume ausreißen könnte vor Hochstimmung, dann erscheint mir tendenziell auch alles in einem positiven Licht). Also gilt bei solchen Aktivierungen: keine voreiligen Entscheidungen aus einer Stimmung heraus treffen!
Allmählich kommt auch wieder das "Wohlfühlzentrum" (Milzzentrum) ins Spiel (Mars aktiviert ab 5. August nacheinander verschiedene Tore in diesem Zentrum.) Es geht hier um das Gespür dafür, was gesund ist - anders gesagt: um die Intuition und den Instinkt, also die blitzschnelle Fähigkeit, im Jetzt zu "wissen", was Sache ist, und sich dadurch auch wohl zu fühlen. Diese Fähigkeit wird im September und Oktober noch stärker betont werden. Mit Mars zunächst im Tor 18 ("Die Arbeit am Verdorbenen", vom 5.-13.8.) könnten jetzt erst mal jede Menge mehr oder weniger aggressiv vorgetragener Verbesserungsvorschläge auf den Tisch kommen..

In der dritten Augustwoche (18.-23. August) ist der ganze Kanal 29-46 aktiviert, die Verbindung von G-Zentrum und Sakralzentrum - d.h. wir alle haben Schaffenskraft und innere Richtung zur Verfügung. Eine gute Zeit, um etwas zu unternehmen - sich auf das Leben einzulassen und dahin zu gehen, wo es einen hinzieht. (der Kanal, "erfolgreich zu sein, wo andere versagen"). Nicht kopfgesteuertes Handeln ist da gefragt, sondern "bauchmäßig" reagieren auf das, was kommt, und dem Fluss des Lebens folgen
Vom 22. bis zum 31. August ist eine Zeit des (relativen) Wohlfühlens für alle (Milz und G-Zentrum sind über den Kanal der vollendeten Form, 57-10, verbunden). Instinktiv sicheres Auftreten, ein Gefühl für adäquates Verhalten in jeder Situation ist damit gegeben, für die beste Form, die das Überleben sichert (57-10 ist auch als Kanal der Überlebenskünstler bekannt).
Die letzte Augustwoche dürfte stärker gefühlsmäßig geprägt sein. Kanal 39-55 ("Launen freisetzen") kann jähe Gefühlsschwankungen mit sich bringen - Stichwort: himmelhoch jauchzend - zu Tode betrübt, von einer Sekunde auf die nächste. Also bitte nicht wundern, falls mal die Stimmung ganz plötzlich kippt - und Entscheidungen lieber überschlafen..
Sieht man diese drei Aktivierungen im Ablauf an, könnte man sich die zweite Monatshälfte etwa so vorstellen: Zuerst hat man ein Gefühl dafür, was gesund und schön ist, dann lässt man sich auf das Leben ein und macht Erfahrungen, und in der dritten Phase verarbeitet man das Ganze emotional.
Was dabei überhaupt nicht gefragt ist, ist der Verstand (Keine Aktivierungen im Ajna-Zentrum). Und inwieweit Ziel-gerichtetes Handeln möglich ist, hängt von der persönlichen Ausstattung ab.

Fazit:
Auch der August ist geprägt von einem starken Potenzial für persönliche "Sprünge", für neue Erfahrungen mit sich selbst und neue Entwicklungen. Dabei ist Vertrauen in das Leben gefragt und die Bereitschaft, Neues spielerisch auszuprobieren, ohne dass man von vorne herein weiß, wohin es führt. Der Genuss und die Liebe zum Körper sollten dabei nicht zu kurz kommen. Also eine gute Zeit, um die Intensität des Lebens zu genießen und auch mal etwas auszuprobieren, was man vielleicht schon lange wollte.

Anna Bahlinger

(Grafiken erstellt mit Neutrinos Through Windows, der Original-Human-Design-Software von Erik Memmert, www.newsunware.com)