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Was zeigt sich am Human-Design-Himmel?
Tendenzen im Mai 2016
Vorbemerkung:
Da die Human-Design-Körpergrafik für jeden beliebigen Zeitpunkt erstellt werden kann, lassen sich auch aktuelle Tendenzen daraus ablesen. In dieser Vorschau geht es also um die Frage, welche Mittel und Kräfte die Zeitqualität uns allen zur Verfügung stellt und wie diese im Alltag am besten genutzt werden können.
Generell gilt: Wie sehr die einzelnen Aussagen für jeden Einzelnen spürbar werden, hängt von der persönlichen Grundausstattung ab, die sich in der individuellen Human-Design-Grafik zeigt.
Und noch etwas: Ich versuche zwar, diese Vorschauen so zu schreiben, dass sie möglichst auch ohne Human-Design-Kenntnisse verständlich sind. Für diejenigen, die es interessiert, gebe ich aber dennoch an, worauf sich meine Aussagen beziehen (Tore, Kanäle, Planeten etc.). Das heißt: Wen das nicht interessiert, der möge bitte über diese Angaben hinweglesen! Danke.
Chart vom 1. Mai 2016, 00:00 Uhr MEZS
Um es gleich vorwegzunehmen: Das Potenzial zu Verunsicherungen bleibt weiterhin vorhanden. Aber vielleicht hilft es ja, wenn man darum weiß?
Auch der Mai wird wieder ein „kopflastiger“ Monat. Wie schon seit Mitte März ist das Denken dauernd aktiviert (Kanal 64-47, „Abstraktion“), und zwar genauer gesagt das Reflektieren über den Sinn, den roten Faden in allem, was wir erleben. Die Frage hier lautet: Was ergibt einen Sinn in all der Verwirrung? Und gleichzeitig wird alles hinterfragt, in Zweifel gezogen, mit der Fragestellung: Ist das wirklich so? Und was hält auch in der Zukunft stand? (Neptun in Tor 63, dem Tor des Zweifelns.) Jeder ist jetzt mit seinen eigenen Denkprozessen, mit seiner eigenen Sinnsuche beschäftigt, und das durchaus mit Druck. Einige von uns haben diesen Druck ja ohnehin dauernd, aber jetzt haben wir ihn alle. (Als jemand, der im Human-Design-Chart einen „offenen Kopf“ hat – also keinen dauernden Zwang zu denken –, erlebe ich selbst es jetzt so, dass ich tatsächlich weniger „offen“ bin für das, was mir andere erzählen, sondern den Kopf voll habe mit meinen eigenen Gedanken. Es gibt so vieles, was durchdacht werden will...) Was dabei herauskommen kann, sind tatsächlich neue Erkenntnisse, neue Zusammenhänge, die sich einem erschließen, mehr Klarheit. Aber auch erst mal Verwirrung und Unsicherheit angesichts althergebrachten „Wissens“ und gewohnter Überzeugungen, persönlicher oder kollektiver, die jetzt möglicherweise nicht mehr selbstverständlich gelten. Anders gesagt: Von den gewohnten Denkweisen, dem gewohnten Weltbild scheint jetzt kein Stein mehr so festgefügt wie bisher. Im positiven Sinn bieten diese Konstellationen die Gelegenheit, im eigenen Leben kritisch zu prüfen, was da vor sich geht bzw. was wir wirklich wollen, also eine Klärung der eigenen Grundeinstellungen und Werte vorzunehmen.
Wobei es noch nicht darum geht, entsprechend im Außen zu handeln – hier hat dieser Monat noch ein paar Bremsen (die weiter unten beschrieben werden). Ohnehin ist es eine Grundaussage im Human Design, dass der Verstand von Natur aus keine Entscheidungsgrundlage für das eigene Leben liefern kann. Er ist “nur“ dazu da, das Leben und die Welt zu verstehen und sich mit anderen darüber auszutauschen. (Für die Entscheidungen ist die jeweilige persönliche „innere Autorität“ zuständig, und die sitzt in den meisten Fällen eher im Bauchbereich.)
Drang zur Entwicklung
Kommen wir zum „Bauch“: Hier dürfte sich nach wie vor ein Drang zum Weiterkommen bemerkbar machen (Pluto in Tor 54, Ehrgeiz), und zwar durchaus auf der materiellen Ebene. Dieser Drang kann so stark sein, dass jetzt auch verborgene oder inoffizielle Kanäle benutzt werden (Tor 54, Linie 3, „Versteckte Interaktionen“). Das klingt leider nicht gerade nach Transparenz, und insofern sind die oben genannten Zweifel sicherlich in vielen Fällen angebracht. Positiv gedacht: Es sind gute Zeiten für alle, die vorankommen wollen – insofern zumindest, als einen dieser Drang dazu bewegen wird, sich weiter zu entwickeln.
… und die Bremsen
Vorsicht jedoch bei neuen Projekten, die mit Kommunikation zu tun haben (und das ist eine der oben erwähnten Bremsen beim Handeln): Merkur, der Planet der Kommunikation, ist rückläufig (seit 28. April und bis 21. Mai). Solche Phasen bedeuten, dass es zu Missverständnissen kommen kann, dass im Bereich der Kommunikation und Kommunikationsgeräte (Computer, Telefon...), bei neuen Vereinbarungen, Vertragsabschlüssen oder Gerätekäufen damit zu rechnen ist, dass irgendwas nicht direkt läuft, sondern nochmal überprüft werden muss. Merkur rückläufig heißt andererseits, dass jetzt, also in den ersten drei Maiwochen, eine gute Zeit ist, um Liegengebliebenes aufzuarbeiten und aufzuräumen (eben besonders alles im Bereich Kommunikation: Briefe, E-Mails, die Büroablage...).
Und noch eine Bremse: Mit dem rückläufigen Mars in Tor 9, Details, besteht noch bis 9. Mai eine erhöhte Fehleranfälligkeit, indem man Einzelheiten nicht angemessen beachtet. Also besser genau hinschauen, wenn es um etwas Wichtiges geht.
Ausmisten
Also Andererseits gibt es eine grandiose Unterstützung für den Abschluss von allem, was reif ist abgeschlossen zu werden: Der Planet des Plötzlichen und Unerwarteten, Uranus, befindet sich seit Mitte April und bis in den Dezember in Tor 42, „Die Mehrung“ und bringt damit das Potenzial ungewöhnlicher Maßnahmen und Ereignisse in den Bereich des Vollendens, Beendens und Loslassens. Das dürfte für vieles im Leben hilfreich sein: nicht nur für das „Ausmisten“ in der Wohnung, sondern auch für die Beendigung unguter Verhältnisse und z.B. überlebter Beziehungen. Möglicherweise passieren hier auch Dinge schneller und anders, als man überhaupt denken kann. Und dann kann die Lebenskraft wieder neu fließen. (Tor 42 im Sakralzentrum, dem Sitz der Lebenskraft, gehört zum Kanal der Reifung und zyklischen Entwicklung, es sorgt für den Abschluss von Zyklen oder Prozessen aller Art, woraufhin dann wieder etwas Neues beginnen kann.)
Chart vom 15. Mai 2016, 00:00 Uhr MEZS
Jeder macht Seins
Ein Kennzeichen des Monats Mai ist, dass er stark individualistische Tendenzen zeigt, es gilt also: „Jeder macht Seins“, egal, was andere davon halten (Sonne und Erde durchlaufen „individuelle“ Tore). Das ist jedes Jahr im Mai der Fall, hat aber dieses Jahr noch eine stärkere Betonung: Mit Merkur in Tor 2, „Das Empfangende“ – sozusagen der Anschluss an die kosmische Oberleitung –, ist das Potenzial zur Findung oder Stärkung der individuell eigenen Richtung gegeben, und hier ist es auch angebracht, über diese eigene Richtung zu reden bzw. sie im Gespräch zu klären. Besonders kraftvoll sind hier die Tage vom 15. bis 20. Mai und vom 27. Mai bis 2. Juni (ganzer Kanal 2-14, „Der Schlüsselverwahrer“, aktiviert), hier kann eine neue Richtung geradezu körperlich gespürt und auch eingeschlagen werden.
Wohin mit der Kraft?
Ab der Monatsmitte ist durchgehend für alle Schaffenskraft und Durchhaltevermögen vorhanden, auch für die 30 Prozent der Bevölkerung, die darüber normalerweise nicht verfügen. Der Motor brummt, alle können aktiv sein. Eine gute Zeit eigentlich, um die eigenen Dinge voranzubringen und der eigenen Richtung zu folgen. Allerdings ist auch Vorsicht angesagt: Es besteht eine Neigung zu allzu ungestümem Vorgehen (Mars – immer noch rückläufig – in Tor 34, „Des Großen Macht“/Macht und Kraft, vom 10. bis 26. Mai, danach in 14, „Der Besitz von Großem“/Umgang mit Macht). Und die Steuerung sollte nicht vom Kopf her erfolgen, sondern vom Bauch – Denken und Handeln können jetzt durchaus zweierlei sein. Hier gilt also ganz besonders: Auf die eigene innere Autorität achten, die sich im persönlichen Human-Design-Chart zeigt – und das heißt für die Hälfte der Menschheit (alle mit definiertem Gefühlszentrum): Nichts überstürzen, erst mal darüber schlafen. Mit anderen Worten: Am besten nur das im Außen tun, was sich „reif“ anfühlt und was mit der eigenen Vision in Übereinstimmung ist; neue Projekte sollten besser bis Juli warten (Mars wird Ende Juni wieder direktläufig). Wie wär's stattdessen mit einem kleinen Ausflug in die Natur?
Was hilft
Was hilft noch, um in der Spur zu bleiben? Regelmäßige Rhythmen sind nach wie vor sinnvoll und wichtig, also z.B. ein geregelter Tages- und Wochenablauf (Saturn in Tor 5, regelmäßige Rhythmen). Tief durchatmen kann auch ein ganz schlichtes, aber wirksames Mittel sein, um bei sich zu bleiben (Mondknoten in Tor 22, Die Anmut). Tief durchatmen und die Gefühle annehmen, die da hochkommen mögen. Die „Heilung“ liegt jetzt darin, gegebenenfalls durch Gefühle durchzugehen (Chiron in Tor 36, emotionale Krisen). Meine Erfahrung ist: Emotionen sind nur „schlimm“, wenn man sie weg haben will, ansonsten gehören sie zum Leben einfach dazu.
Fazit
Ein guter Monat für innere Klärungen, für neue Erkenntnisse in allen Bereichen und für das Loslassen von Überholtem. Die eigene Richtung kann sich innerlich neu sortieren. Wichtig ist, sich von einer etwaigen allgemeinen Verunsicherung möglichst nicht anstecken zu lassen. Und nicht überstürzt oder unachtsam zu handeln. Alles zu seiner Zeit! Ansonsten ist es diesen Monat angesagt, einfach sein eigenes Ding zu machen und auch mal fünfe gerade sein zu lassen. Schließlich ist dies ja der „Wonnemonat“, in dem die Natur ihre ganze Pracht entfaltet. In diesem Sinne: Genießen wir das Leben!
Anna Bahlinger
www.annabc.de
(Grafiken erstellt mit Neutrinos Through Windows, der Original-Human-Design-Software von Erik Memmert, www.NeutrinosThroughWindows.com)
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