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Was zeigt sich am Human-Design-Himmel?
Tendenzen im Juli 2015
Vorbemerkung:
Da die Human-Design-Körpergrafik für jeden beliebigen Zeitpunkt erstellt werden kann, lassen sich auch aktuelle Tendenzen daraus ablesen. In dieser Vorschau geht es also um die Frage, welche Mittel und Kräfte die Zeitqualität uns allen zur Verfügung stellt und wie diese im Alltag am besten genutzt werden können.
Generell gilt: Wie sehr die einzelnen Aussagen für jeden Einzelnen spürbar werden, hängt von der persönlichen Grundausstattung ab, die sich in der individuellen Human-Design-Grafik zeigt.
Und noch etwas: Ich versuche zwar, diese Vorschauen so zu schreiben, dass sie möglichst auch ohne Human-Design-Kenntnisse verständlich sind. Für diejenigen, die es interessiert, gebe ich aber dennoch an, worauf sich meine Aussagen beziehen (Tore, Kanäle, Planeten etc.). Das heißt: Wen das nicht interessiert, der möge bitte über diese Angaben hinweglesen! Danke.
Chart vom 1. Juli 2015, 12:00 Uhr MESZ
Jetzt kommt der Monat, auf den ich schon das ganze Jahr gespannt bin: Zur Monatsmitte beginnt eine viereinhalbmonatige Phase mit ungewöhnlichem Potenzial. Beginnen wir aber mit dem Anfang!
Jedes Jahr ist in der ersten Julihälfte das Wurzelzentrum betont, d.h. es bestehen erhöhte Chancen, sich geerdet zu fühlen, einen festen Boden unter den Füßen zu spüren, auf dem man stehen kann. Und von diesem festen Boden aus lässt es sich provozieren und kämpfen (Sonne in Tor 39, Erde in Tor 38, vom 1. bis 7. Juli) oder auch Neuanfänge wagen, um voranzukommen (Sonne in Tor 53, Anfänge, Erde in Tor 54, Ehrgeiz, vom 7. bis 12. Juli). Das gilt wie gesagt (mit kleinen Zeitabweichungen) jedes Jahr. Was diese Zeit im Jahr 2015 besonders macht, ist sozusagen die Hintergrundmusik: Da gibt es aus dem Untergrund, aus den persönlichen Tiefen heraus, ebenfalls einen Drang zu kämpfen, d.h. sich für das einzusetzen, was einem persönlich sinnvoll und wichtig erscheint (Pluto in Tor 38, Der Gegensatz), wobei jetzt auch auf den eigenen Positionen beharrt werden kann bis zum Stillstand (Mars in Tor 52, Stillhalten, vom 1.-8. Juli, danach ist Mars ebenfalls im Provozieren!). Bis zur Monatsmitte bleibt noch – wie schon seit Mai – das Gespür dafür, wo es etwas zu verbessern gibt (südl. Mondknoten in Tor 18, Die Arbeit am Verdorbenen), und das dürfte auch den unmittelbaren Monatsanfang stark prägen, denn bis 1. Juli nachmittags wird der Verbesserungssinn noch angefeuert vom Drang nach einem besseren Leben (Sonne in Tor 58). Anders gesagt: Nach diesem Monatsauftakt, unbedingt etwas verbessern zu wollen, geht es verstärkt in den Kampf und die Provokation. Danach (ab 7. Juli) werden wieder Neuanfänge gesucht und man möchte vorankommen.
Losgelassene Kräfte
Das Ganze wird – wie schon seit März – untermalt von dem Potenzial zu Schocks, zu unerwarteten, undenkbaren Ereignissen, die einiges aufrütteln und durcheinanderbringen können (Uranus in Tor 51). Zum Glück gibt es auch noch die diffuse Sehnsucht nach Gemeinschaft, die das ganze Jahr irgendwo im Hintergrund wirksam ist (Neptun in Tor 37, Die Sippe) und möglicherweise mit einem gewissen „Wir“-Gefühl für einen Ausgleich sorgt. Und es gibt die Fähigkeit nachzudenken, bevor man streitet – oder eben mit Worten zu streiten (Jupiter in Tor 4, Formulieren, sowie nördl. MK in Tor 17, Meinungen, beides bis Mitte Juli). Zum Zeitpunkt, an dem ich das schreibe (Ende Juni), sind diese Kräfte auch schon wirksam – und passen auffallend gut zu den aktuellen Nachrichten mit dem EU-Debakel um Griechenland, stillstehenden Verhandlungen, faktischem Rauswurf, überraschend angesetzten Schritten wie dem Referendum... hier ist ja von „historischen“ Ereignissen die Rede. Meine Erwartung wäre, dass die Provokationen eher noch verschärft werden, bevor man dann doch wieder aufeinander zugeht oder einen eigenen Neuanfang ins Auge fasst.
Auf der persönlicheren Ebene sehe ich in der ersten Monatshälfte ein Potenzial zur Klärung und Abgrenzung: Gerade wer sich nicht immer so sicher ist, was – und wer – ihm/ihr eigentlich wichtig ist, kann hier erfahren, was oder wer auch Auseinandersetzungen standhält. Meine Empfehlung wäre, in sich hineinzuspüren, wofür ein Drang vorhanden ist, sich einzusetzen. Wer andererseits ohnehin schnell in Auseinandersetzungen und Kämpfe verwickelt ist, möge sich besonders vom 2. bis 7. Juli nach Möglichkeit eher mäßigen – oder er/sie kann sich freuen an der gestiegenen Kampfbereitschaft anderer! Wie immer scheint mir hier wichtig, ob man das Kämpfen tatsächlich „bierernst“ nimmt oder bereit ist, es auch als eine Art spielerisches Kräftemessen zu nehmen. Im Zweifelsfall hilft natürlich auch Abarbeiten in Form von Sport. Es ist einfach kämpferische Energie vorhanden, die in irgendeiner Form gelebt werden möchte.
Chart vom 15. Juli 2015, 12:00 Uhr MESZ
Und dann, zur Monatsmitte, beginnt die eingangs erwähnte spannende Zeit: Wir können abheben! Es beginnt eine mehrmonatige Phase, in der die Energie und die Selbstsicherheit zu Sprüngen ins Leere gegeben ist. Und zwar für alle, und das bis Ende November. Kanal 51-25 ist das im Human Design Chart, die Verbindung zwischen der Identität/dem Selbst (G-Zentrum) und der Willenskraft (Herzzentrum). Am 14. Juli nachmittags rücken die beiden Mondknoten sozusagen ein Tor weiter im Human-Design-Rad. Bis dahin aktivieren sie – wie angedeutet – die Fähigkeit logisch zu denken und sich eine Meinung zu bilden sowie den Sinn dafür, wo es etwas zu verbessern gibt. Stattdessen steht ab 14./15. Juli die Unschuld der eigenen Ausrichtung und Identität (Tor 25 im Selbst) auf dem allgemeinen Programm sowie die Liebe zum Körper (Tor 46 im Selbst – dazu später mehr). Das ganz Spannende daran ist, dass sich die „Unschuld“ mit dem „Donner“ verbindet (Uranus in Tor 51 im Willenszentrum) und dadurch Kanal 51-25 entsteht. Dieser Kanal heißt „Einweihung“/„Initiation“ und wird auch als der Kanal des Priesters oder Schamanen bezeichnet.
Einweihung
Worum geht es dabei? Es ist die Kraft und der Mut, aus sich selbst heraus neue Wege zu beschreiten, als Pionier, der auch andere dazu bewegen kann, ungewohnte Dinge zu tun. Man will weiterkommen, schneller sein und fühlt sich nichts und niemandem verpflichtet als der eigenen Richtung – bzw. dem höheren Selbst. Brücken schlagen zwischen den Welten wäre eine andere Beschreibung dieser Fähigkeit, die auffallend häufig bei Gurus, bei spirituellen Lehrern und Wegbereitern aller Art vorkommt (Bhagwan/Osho z.B., aber auch die Sterbeforscherin Elisabeth Kübler-Ross oder Ra Uru Hu, der Begründer des Human Design Systems, hatte diesen „Einweihungs“-Kanal, ebenso Albert Einstein, der bekanntlich in der Physik Meilensteine setzte – und übrigens hat ihn auch Edward Snowden, der mit seinen Enthüllungen eine Lawine ins Rollen brachte, sozusagen ohne Rücksicht auf mögliche Verluste). Dass solches Verhalten andere Leute auch vor den Kopf stoßen und schockieren kann, versteht sich von selbst. Anstöße geben und Anstoß erregen... das gehört hier zusammen. Und auf der rein weltlichen Ebene wird oft der Konkurrenzgeist wahrgenommen, der ebenfalls damit verbunden ist: Erster sein wollen um beinahe jeden Preis.
Ich bin sehr gespannt, was es bedeutet, wenn wir jetzt alle diese Fähigkeiten zur Verfügung haben. Eine Zeit der allgemeinen „Einweihung“ voraussichtlich in dem Sinne, dass jetzt jeder Ungeahntes wagen kann, dass jeder vorankommen möchte mit dem, was ihm eingegeben ist, egal was andere davon halten könnten. Ungeahnte Möglichkeiten könnten greifbar werden, und da jetzt alle plötzlich die Kraft zum Loslegen spüren können, ändern sich auch vermutlich schnell die eigenen Rahmenbedingungen. Dazu wäre noch zu erwähnen, dass es ausgerechnet Uranus ist, der die eine Hälfte des Kanals aktiviert, der Planet, der mit plötzlichen Umbrüchen, mit Überraschungen aller Art in Verbindung gebracht wird, sozusagen der Revoluzzer unter den Planeten; diese Kraft im Tor des Donners und Schocks kann ich nicht anders als eine Potenzierung eben dieser Plötzlichkeit und Unberechenbarkeit verstehen. Optimale Bedingungen zum Losspringen und Abheben! Wobei manche von uns immer noch die Initialzündung für die tatsächliche Umsetzung von außen benötigen werden – also nicht wundern, wenn es bei einem selbst vielleicht auch jetzt nicht im Alleingang klappt! Manche Menschen sind einfach so angelegt, dass sie am besten mit anderen zusammen etwas umsetzen können.
Unternehmungslust
Die kosmische Einladung zum Sprung ins Unbekannte wird am Anfang, nämlich vom 14. Juli bis zum 12. August, sozusagen „gepowert“ durch Schaffenskraft und Durchhaltevermögen. Es bringt uns jetzt weiter, Ja zu sagen zu dem, was das Leben uns bietet (Jupiter, der Planet der Erweiterung, auch der Glücksplanet genannt, aktiviert Tor 29, Ja-sagen, im Sakralzentrum) und uns auf – die richtigen – Erfahrungen einzulassen, das Leben zu entdecken (Kanal 29-46, Entdeckung) und damit erfolgreich zu sein. Tor 46, ab 14. Juli wie erwähnt vom nördl. MK aktiviert, ist die Liebe zum Körper. Die Reise in diesem physischen „Fahrzeug“ zu genießen, ist die Botschaft. Was die „richtigen“ Erfahrungen sind, die da entdeckt werden wollen, zeigt wie immer die eigene innere Autorität, die sich im persönlichen Chart erkennen lässt. In diesen vier Wochen gilt generell: auf die Bauchreaktion aus dem Sakralzentrum achten, also auf das M-hm (Ja) oder N-n (Nein), bevor man sich auf etwas einlässt. Darüber hinaus sollten aber immer noch die Hälfte aller Menschen – alle mit definiertem Gefühlszentrum – Entscheidungen zuerst überschlafen. Also sich nicht einfach mitreißen lassen – auch wenn es schwer fällt!
Aber wenn die innere Autorität zustimmt, ist definitiv jetzt die Zeit für aufregende neue Erfahrungen.
Fazit
Nachdem die eigene Position geklärt ist, beginnt die Fahrt ins Unbekannte. Auseinandersetzungen liegen besonders in der ersten Monatshälfte in der Luft, darauf gilt es gefasst zu sein und nicht alles persönlich zu nehmen. Streiten kann ja auch Spaß machen, kann Kräfte wecken und stärken. Die innere Haltung scheint mir ausschlaggebend zu sein, wie eigentlich bei allem: Handle ich gegen den anderen, oder handle ich für mich und das, was mir am Herzen liegt? Der Themenwechsel Mitte des Monats bringt dann sozusagen den Startschuss für Wagnisse aller Art, für den Sprung in neue Dimensionen. Inwieweit das für jeden Einzelnen konkret spürbar und umsetzbar wird, hängt – ebenfalls wie immer – von der eigenen Ausstattung ab. Auf jeden Fall dürfte eine erhöhte Selbstsicherheit mit dem Mut einhergehen, sich auf die Entdeckungsreise des Lebens wirklich einzulassen und völlig neue Erfahrungen zu machen. In diesem Sinne: Viel Spaß beim Entdecken!
Anna Bahlinger
www.annabc.de
(Grafiken erstellt mit Neutrinos Through Windows, der Original-Human-Design-Software von Erik Memmert, www.NeutrinosThroughWindows.com)
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