Was zeigt sich am Human-Design-Himmel?
Frühlingsanfang 2025: Krisen und Spirit
- Chart vom 20. März 2025
- Emotionales Auf und Ab
- Geballte Ladung
- Orientierung
- Neuansätze aus der Tiefe
- Überprüfung und Klärung
- Was tun?
Vorbemerkung:
Ich beschreibe hier allgemeine Tendenzen, wie sie sich zu einem bestimmten Zeitpunkt oder durch einen bestimmten Transit ergeben. Inwieweit sie für den einzelnen Menschen spürbar werden, hängt von dessen individueller Ausstattung, dem Geburtschart, ab.
Feedback willkommen!
Beim ersten Blick auf das Human-Design-Chart vom Frühlingsbeginn 2025 hat es mich regelrecht umgehauen. Ein so klares Chart, eine solche thematische Konzentration habe ich noch nie gesehen!
Hier ist es:

Was zeigt sich da?
Auf den ersten Blick ist in der Körpergrafik nur der „Krisenkanal“ zu sehen, die Verbindung zwischen Gefühlszentrum und Kehlzentrum. Das ist der Kanal der Vergänglichkeit oder des „Hans Dampf in allen Gassen“; er besteht aus größter emotionaler Intensität (Tor 36, „Die Verfinsterung des Lichts“/Krise) und der Lust auf Veränderung (Tor 35, „Der Fortschritt“/Abwechslung). Das heißt: Alle möglichen Emotionen werden durchgefühlt und können auch direkt zum Ausdruck gebracht werden, in welcher Form auch immer. Das aktivierte Gefühlszentrum bringt emotionales Auf und Ab und trägt das Potenzial von Anspannung und Nervosität in sich, das aktivierte Kehlzentrum bringt die Möglichkeit des Ausdrucks und der Umsetzung der jeweiligen Gefühlslage.
Es geht also jetzt emotional hoch her und die Neigung zu übereiltem, unausgereiftem Handeln macht sich bemerkbar.
Dieses gesamte Potenzial und damit die technische Möglichkeit, direkt aus einer Emotion heraus aktiv zu werden, liegt nun schon fast durchgehend seit Anfang Dezember für alle Menschen in der Luft, und das geht auch noch so weiter bis zum 7. April. (Ich hatte ja auch schon im Dezember darüber geschrieben.)
Seit 30. Januar ist es der nördliche Mondknoten, der Tor 36, die eine Hälfte dieses Kanals, für weitere fünf Monate aktiviert und damit Neptun dort ablöst (siehe weiter unten im Text). Der Weg durch die Krise als Thema, und das bleibt bis in den Juni. Der parallel laufende südliche Mondknoten ist übrigens ebenfalls in einem emotionalen Tor und erhöht damit das emotionale Potenzial noch: in Tor 6, „Der Streit“/Reibung. Hier geht es um Fragen der Abgrenzung: Wem oder was gegenüber bin ich offen bzw. verschließe ich mich? Mit wem ist ein Zusammengehen fruchtbar? Auch dieses Thema bleibt bis in den Juni.
Am 19. März begibt sich Saturn zum Mondknoten ins Krisen-Tor 36 und bleibt dort bis 5. Mai. Saturn mit seiner Strenge und Disziplin - vielleicht sorgt er ja für eine gewisse Ordnung in all dem Krisengeschehen? Er dürfte auf jeden Fall mehr Klarheit bringen in all dem krisenhaften Geschehen, das drei Jahre lang von Neptun verschleiert war. Was da wohl noch alles ans Licht kommt?
Tor 36 ist also von Mitte März bis Anfang Mai doppelt aktiviert. Die andere Hälfte des Kanals der Vergänglichkeit, Tor 35, wird seit 12. Februar und noch bis 7. April von Jupiter in Tor 35 geliefert. Jupiter steht für Expansion und gilt als förderlich - gibt es dann noch mehr Ausgänge aus der Krise, mehr positiven Fortschritt?
Interessant ist übrigens auch der Blick auf ein paar Details innerhalb von Tor 36. Der nördliche Mondknoten bringt die Zuversicht, dass „Recht zwangsläufig bestehen (bleibt)“ und sich „die Mächte der Finsternis schließlich gegenseitig vernichten“, wobei Saturn hier trotzdem zu Kummer angesichts anhaltender Krisen neigt (Tor 36, Linie 6, „Gerechtigkeit“, erhöht bzw. im Fall, bis 13. April). Saturn seinerseits aktiviert zunächst die Neigung zu einem „Widerstand gegen Veränderung, der stets zur Krise führt“ (Tor 36, Linie 1, „Widerstand“, im Fall, bis 25.3.), dann die Bereitschaft zu Hilfe für andere in Krisenzeiten (Linie 2, „Beistand“, bis 1. April). Usw. …. Kurzum: Die Botschaft hier verstehe ich so, dass krisenhaftes Geschehen und emotionale Intensitäten nicht verhindert oder umgangen werden können und es auch keinen Sinn hat, sich gegen Veränderungen aufzulehnen. Mitgehen, hindurchgehen ist offenbar viel sinnvoller, dabei auf eine höhere Ordnung zu vertrauen und die Mitmenschen nicht aus dem Blick zu verlieren. Hier passt auch die Entwicklung in die höhere Frequenz, die die 36 als Genschlüssel zeigt: vom Schatten „Aufgewühltheit“ zur Gabe „Menschlichkeit“ und schließlich zum Siddhi „Mitgefühl“. Das ist also das Wandlungspotenzial n diesem Krisentor; immer mehr zur (Mit-)Menschlichkeit zu finden.
Für den Alltag in diesen bewegten Zeiten ist auf jeden Fall ein bewusster Umgang mit Emotionen wichtig. Also: Emotionen zur Kenntnis nehmen, aber nicht gleich aus einer Emotion heraus aktiv werden. Erstmal durchatmen, am besten die Sache überschlafen, bevor man vielleicht aktiv wird. Und sich nicht von anderen und ihren Emotionen verrückt machen lassen, am besten nichts persönlich nehmen. Denn zurzeit sind alle tendenziell überstrapaziert. Irgendwann wird auch das ein Ende haben.
Und jetzt kommen wir zum Zweiten, was bei den aktuellen Transiten zum Frühjahrsbeginn 2025 auffällt: nämlich die Ansammlung links außen im Rad. Gleich sechs „Planeten“ befinden sich sozusagen aufgereiht in den Toren 36, 25 und 17: Saturn und nördlicher Mondknoten in Tor 36, Neptun und die Sonne in Tor 25 und Merkur und Venus in Tor 17. (Dem gegenüber befindet sich rechts im Rad der südliche Mondknoten in Tor 6 und die Erde in Tor 46.)
So eine Anhäufung ist äußerst ungewöhnlich. Dazu kommt noch die Tatsache, dass über längere Zeit so eine Art Wechselspiel zwischen Tor 36 und 25 stattfindet; diese beiden Tore werden im Zeitraum Dezember 2024 (Mondknoten in 25, Neptun in 36) bis Juni 2025 (Mondknoten in 36, Neptun und Saturn in 25) abwechselnd und teilweise überlappend vom Mondknoten, Neptun und Saturn aktiviert.
Tor 36 steht wie gesagt für Krisen, für emotionale Zuspitzung.
Tor 25 heißt „Die Unschuld“ und repräsentiert die spirituelle Haltung des Selbst (es gehört im Chart zum Zentrum der Identität). „Die Unschuld“ bezeichnet eine offene, unvoreingenommene Haltung wie eben die eines „unschuldigen“ Kindes. Dazu gehört auch die universelle Liebe, das Annehmen alles dessen, was ist.
Hierhin hat sich am 10. Februar Neptun begeben, nachdem er vorher drei Jahre lang im Krisen-Tor 36 war; in Tor 25 wird er zunächst bis Ende Mai bleiben, dann nochmal von Ende August 2025 bis März 2027, also insgesamt zwei Jahre. Neptun steht für alles Nichtgreifbare, für Sehnsüchte, Süchte, aber auch Spiritualität. Wie verbindet sich das mit der „Unschuld“ von Tor 25? Wird vielleicht nochmal diffuser, wohin wir uns ausrichten sollen und können? Werden vielleicht mehr spirituelle Einblicke und Erfahrungen möglich?
Darüber wird sicher im Lauf der Zeit noch mehr zu sagen sein, zumal sich ab Mai Saturn zu Neptun ins Tor 25 hinzugesellt.
Zurück zur Abfolge im Rad: Nach der Krise, der Zuspitzung (Tor 36) folgt die Unschuld, die unvoreingenommene Offenheit und Akzeptanz (Tor 25). Und so wie dieses Rad konstruiert ist, ist 36/Krise der Abschluss eines Zyklus, und in 25/Unschuld beginnt ein neuer. Genau mit der 2. Linie von Tor 25 - die die Sonne immer am Frühlingsbeginn erreicht - beginnt astrologisch mit dem Widder ein neues Jahr, ein neuer Zyklus.
Nur dass diesmal nicht nur die Sonne diesen Wechsel von der „Krise“ zur „Unschuld“ vollzieht, sondern auch mehrere von den langsamer laufenden Himmelskörpern. (Um korrekt zu sein: Die Mondknoten sind eigentlich keine Himmelskörper, sondern berechnete Punkte, auch laufen sie in umgekehrter Richtung durch das Rad. Der nördliche Mondknoten kommt also von der „Unschuld“ und ist jetzt in der „Krise“.)
Ich verstehe diese Anhäufung und das aktuelle Wechselspiel zwischen Tor 36 und 25 so, dass das jetzt das alles beherrschende Thema ist: der turbulente, krisenhafte Abschluss von Altem und gleichzeitig der „unschuldige“ Beginn von Neuem.
Damit stellt sich die Frage: Worauf richten wir, richtet jede(r) Einzelne den Fokus? Was ist mir so wichtig, dass ich es unbedingt bewahren will, wo bin ich bereit zu Neuem?
Und natürlich: Wie schaffe ich es überhaupt, diese turbulenten Zeiten einigermaßen heil durchzustehen?
Denn jetzt wird offenbar noch einmal kräftig aufgemischt. Worauf kann man sich dann noch verlassen, worauf kann man bauen? Wie und worauf kann man sich ausrichten?
Zum Frühjahrsbeginn ist als Gegenstück zur Offenheit und Akzeptanz (Tor 25) auch die Liebe zum Körper aktiviert (Erde in Tor 46). Das ist jetzt wichtiger denn je: Was tut meinem Körper gut? Was braucht er? Wie kann ich mich stärken? Traditionell ist ja das Frühjahr die Zeit für Fasten-, Entgiftungskuren, Darmreinigungen und dergleichen. Oder steht vielleicht einfach mehr Bewegung an?
Ansonsten kann man sich tatsächlich „nur“ auf sich selbst, auf das eigene innere Empfinden verlassen. Das ist ja schon länger die Botschaft angesichts der zerbröckelnden kollektiven Sicherheiten. Human Design sagt: Achte auf deine innere Autorität und befolge die Strategie deines Typs. (Was das genau heißt, ist individuell verschieden und in einem Human-Design-Reading zu erfahren. Faustregel: Die innere Autorität ist nicht der Verstand, sondern bei den allermeisten Menschen eine Instanz im Bauch.)
Das Neue entsteht individuell, in jedem Einzelnen, nicht im größeren kollektiven Rahmen. Und dabei ist die jetzt die offene, unvoreingenommene Haltung wichtig. Natürlich ist es auch sinnvoll, sich mit Gleichgesinnten zu umgeben, mit Menschen, die ähnlich unterwegs sind und die einem gut tun.
Wenn es um eine neue Ausrichtung und mögliche neue Erfahrungen geht, kommt ein weiterer Faktor ins Spiel: Pluto. Dieser Planet der Transformation aktiviert seit Ende Januar das Tor der Träume und Fantasien, die am Anfang eines neuen Erfahrungszyklus stehen (Tor 41, Die Minderung). Er holt sozusagen aus den inneren Tiefen hervor, was mit den eigenen, womöglich lange verborgenen Wünschen in Verbindung steht. Was wollte ich schon immer mal erleben? Wonach drängt es mich aus der Tiefe meiner Seele? Es ist spannend, darauf zu achten, was sich da zeigt und was die eigene tiefe Wahrheit ist. Das können jetzt die Samen für neue Erfahrungen sein.
(Pluto bleibt übrigens drei Jahre lang in diesem Tor. Siehe dazu die ausführlichere Beschreibung auf meiner Webseitehttps://annabc.de/Meine-Angebote/Vorschau-zur-Zeitqualitaet/2025-01-bis-2028-Pluto/)
Jetzt fehlt noch ein Blick auf Tor 17, in dem sich ja ebenfalls zwei Planeten befinden: Merkur und Venus, beide derzeit rückläufig. Tor 17, „Die Nachfolge“, ist das Tor der Meinungen, des Zusammenfassens von Vermutungen und Schlussfolgerungen, um diese vermitteln zu können. Mit der Rückläufigkeit dieser Aktivierung geht es also darum, Meinungen erneut zu überprüfen. Gilt noch, was ich mir im Lauf der letzten Zeit an Einstellungen zurechtgelegt habe?
Der rückläufige Merkur (rückläufig vom 15.3. bis 6.4.) bringt generell Missverständnisse und Verzögerungen bei allem, was mit Kommunikation zu tun hat, eignet sich aber auch zum Aufräumen.
Die rückläufige Venus (2.3. bis 12.4.) lädt uns ein zu überprüfen, was unsere Werte sind, was wir schön finden oder nicht und was uns an unseren Beziehungen noch oder nicht mehr gefällt.
Es könnte also jetzt - besonders vom 15.3. bis 6.4. - zu einem Hin und Her in den Beziehungen kommen, zu Missverständnissen und Klärungen.
Übrigens hilft Chiron, der „Heiler“ unter den Himmelskörpern, in diesem Frühjahr beim Abschließen und Loslassen von allem, was nicht mehr stimmt und passt (4.3. bis 17.6. in Tor 42, Die Mehrung.) Mit anderen Worten: Frühjahrsputz ist angesagt! Und weil jetzt so vieles aufgewühlt wird allüberall, gilt das nicht nur für die Wohnung, sondern für alle möglichen Lebensbereiche.
Und dann mit Offenheit das Neue angehen, oder besser: das Neue sich entwickeln lassen.
Die ersten Monate dieses Jahres sind offenbar ein Lehrstück für den Umgang mit Emotionen, mit eigenen und fremden. Alles, was hilft, ruhig und zentriert zu bleiben, ist sinnvoll. Es kann auch helfen, einfach mal etwas anderes zu machen als gewohnt, vielleicht sogar in Richtung der neu auftauchenden Träume. Allgemein dürfte klarer werden, wer oder was zu einem passt oder nicht. Gleichzeitig besteht die Möglichkeit, auch allem anderen mit universeller Liebe zu begegnen. Für mich sieht das nach der hoffnungsvollen Aussicht aus, dass sich persönliche Zusammengehörigkeiten klären, aber die gegenwärtige gesellschaftliche Spaltung ihre konfrontative Schärfe verliert. Möglicherweise müssen wir da allerdings noch durch ein paar gefühlte Krisen durch... und damit schließt sich wieder der Kreis. Also: Am besten tief durchatmen - und die Energie auf das richten, was einen stärkt und freut!
Anna Bahlinger
www.annabc.de
(Grafiken erstellt mit Neutrinos Through Windows, der Original-Human-Design-Software von Erik Memmert, www.NeutrinosThroughWindows.com)