Was zeigt sich am Human-Design-Himmel?
Tendenzen im November 2022
- Chart vom 1. November 2022
- Lichter
- Beschränkungen
- Ausdruck und Ausrichtung
- Der eigene Ton
- Chart vom 17. November 2022
- Impulse
- Was noch?
- FAZIT
Vorbemerkung:
Da die Human-Design-Körpergrafik für jeden beliebigen Zeitpunkt erstellt werden kann, lassen sich auch aktuelle Tendenzen daraus ablesen. In dieser Vorschau geht es also um die Frage, welche Mittel und Kräfte die Zeitqualität uns allen zur Verfügung stellt und wie diese im Alltag am besten genutzt werden können.
Generell gilt: Wie sehr die einzelnen Aussagen für jeden Einzelnen spürbar werden, hängt von der persönlichen Grundausstattung ab, die sich in der individuellen Human-Design-Grafik zeigt.
Und noch etwas:
Ich versuche zwar, diese Vorschauen so zu schreiben, dass sie möglichst auch ohne Human-Design-Kenntnisse verständlich sind. Für diejenigen, die es interessiert, gebe ich aber dennoch an, worauf sich meine Aussagen beziehen (Tore, Kanäle, Planeten etc.). Ich hoffe, dass die Texte trotzdem lesbar bleiben, und freue mich über Feedback.
Der November ist – wie der Mai – immer ein „individualistischer“ und damit auch innovativer Monat (weil Sonne und Erde dann hauptsächlich „individuelle“ Tore durchlaufen), aber dieses Jahr noch viel mehr als sonst. Was heißt das konkret im Lauf dieses Monats?
Es fängt damit an, dass bis 5. November wieder der Druck und die Fähigkeit zu ganz individuellen, eigenen Erkenntnissen und Wahrheiten aktiviert ist (Pluto und die Erde in Kanal 61-24, Der Denker – dieser Kanal war 2021 schon mehrere Monate lang aktiv). Wir könnten also wieder darüber grübeln, was den Dingen wirklich zugrunde liegt, und es könnten uns ganz neue Lichter aufgehen. Das lässt sich aber nicht erzwingen oder einfach so abrufen – wie alles bei diesen „individuellen“ Aktivierungen unterliegt es einem An-Aus-Format: Manchmal ist die Energie da, manchmal eben nicht. In diesem Fall: Der Groschen fällt, wann es ihm passt!
Am 10. November wechselt Pluto wieder zurück aus der „Inneren Wahrheit“ (Tor 61, s.o.) in die „Beschränkung“ (Tor 60), wo er dann mit kurzen Unterbrechungen bis 2025 bleiben wird. Im Human-Design-Chart ist das der Ausgangspunkt für „Mutationen“ oder Innovationen, d.h. für die Entstehung von etwas, das es vorher so noch nicht gab. Dieses Neue entsteht daraus, dass erst mal wenig geht, dass etwas eben eingeschränkt ist. Pluto als Planet der Transformation könnte nun dafür sorgen, dass sich gerade durch Beschränkungen – welcher Art auch immer - etwas transformiert. Oder dass die Beschränkungen selbst transformiert werden. Oder der Umgang damit! Bei „Beschränkungen“ wären mir ja bis vor Kurzem in erster Linie die Corona-Maßnahmen eingefallen, inzwischen könnte man eher an Einschränkungen in der Versorgungslage oder der wirtschaftlichen Situation denken (womit ich keineswegs heraufbeschwören will, dass das bis 2025 so andauern muss!) „Not macht erfinderisch“ hieß es früher… mein Gefühl ist jedoch, dass es jetzt um einen tiefer gehenden Wandel geht, nicht nur um irgendwelche Ideen zum Durchhalten. Ich bin gespannt!
Passend dazu rückt ebenfalls am 10. November auch Saturn im Human-Design-Rad ein Stück weiter, nämlich vom „Zuhören“ (Tor 13, wie letzten Monat beschrieben) wieder zum Thema „Revolution“ (Tor 49), wo er in diesem Frühjahr (Mai-Juni) schon einmal war. (Diese beiden Positionen sind ausnahmsweise nicht „individuell“, sondern „kollektiv“ bzw. „Stammes“-orientiert, betreffen also die Gesellschaft bzw. Gemeinschaft). Bei der „Revolution“ geht es bildlich gesprochen um den Zugang zu den Fleischtöpfen, also die Versorgung auf der materiellen Ebene. Saturn, der „Richter“ unter den Planeten, bringt seine Strenge, Enge und Disziplin jetzt hier hinein. Wer bekommt Zugang zu welchen Gütern? Wie wird das sichergestellt? Wo wird Nein gesagt, wird vielleicht revoltiert? Saturn bleibt hier bis Mitte Januar, also wäre es nicht verwunderlich, wenn uns das Thema Versorgungsengpässe bis ins neue Jahr hinein beschäftigen würde (wie uns unsere Politiker ja auch schon angekündigt haben). Mit der oben genannten Möglichkeit der Transformation von oder durch Beschränkungen könnte auch gerade dadurch einiges Neue entstehen, könnten sich neue Ansätze zeigen – wie wär’s z.B. mit neuen Arten der Energieversorgung?
Gehen wir der zeitlichen Reihenfolge nach weiter. Vom 11. bis 16. November ist wieder die Möglichkeit zum Ausdruck individueller Erkenntnisse gegeben, und zwar auf originelle Weise (Kanal 43-23, Strukturierung, Untertitel: „von Genie bis Freak“). Auch das hatten wir dieses Jahr schon (von März bis Juli durch die Mondknoten), aber möglicherweise kommt das jetzt stärker zum Vorschein (weil von der Sonne und Erde aktiviert).
Fast parallel dazu gibt es vom 12. bis 22. November einen Schwerpunkt auf der eigenen Richtungsfindung. Das ist ja eigentlich aus meiner Sicht das Thema des Jahres – durch Einstimmen auf die innere Führung eine neue (Aus-)Richtung entstehen zu lassen, wobei Richtungsänderungen mit dazugehören (Uranus und der nördl. Mondknoten in Tor 2, Das Empfangende). Jetzt wird das noch dazu gepowert durch Energie aus dem Sakralzentrum (Tor 14, Der Besitz von Großem/geschickter Umgang mit Macht), und diese wird auch gleich von mehreren Himmelskörpern aktiviert (12.-16.11. Venus, 13.-17.11. Merkur, 17.-22.11. Sonne). Also sind diese Tage um die Monatsmitte super gut geeignet, um eine neue Richtung einzuschlagen (aber bitte nicht vom Kopf her, sondern aus dem Bauch, und immer in Übereinstimmung mit der eigenen Strategie und Autorität!) Eine „neue“ Richtung kann auch heißen: eine neuartige Richtung – keine bekannten Wege gehen, sondern neue Wege entstehen lassen – eben wie es sich aus der inneren Führung oder dem Draht nach „oben“ ergibt. Dieses Richtungsthema liegt sozusagen für alle in der Luft, für jede(n) Einzelne(n) wie auch für das Kollektiv, die Gesellschaft, die Regierung…
Vom 17. bis 22. November kommt noch die Verbindung zur individuellen Umsetzung dazu, und zwar, indem man einen kreativen Beitrag zum großen Ganzen leistet (Kanal 1-8, Inspiration/schöpferisches Rollenvorbild). Was ist meine ganz eigene Farbe, mein eigener Ton, der aus mir heraus nach außen drängt? Diese Individualität kann jetzt tatsächlich ihren Ausdruck finden.
Alle diese Aktivierungen liegen wie gesagt im „individuellen“ Bereich (im Gegensatz zum kollektiven, auf das Gemeinwohl gerichteten). D.h., jede(r) ist jetzt sozusagen kosmisch ermutigt, etwas Eigenes entstehen zu lassen. Und damit kommt Innovation, kommt noch nie Dagewesenes in die Welt, so ähnlich wie bei einer biologischen Mutation.
Diese individuellen Aktivierungen können aber auch Melancholie mit sich bringen – also bitte nicht wundern! Man könnte ja auch geradezu in dieser typischen November-Trübsal schwelgen, oder könnte sie umsetzen in Kreativität. Musik bietet sich da besonders an – Musik machen oder hören. Oder sich mit einem Hörbuch ins warme Bad oder ins kuschelige Bett zurückziehen...
Um den Monat abzuschließen: Vom 23. bis 27. November können – wie immer um diese Zeit im November - Impulse sofort in die Tat umgesetzt werden (Kanal 20-34, Charisma). Diese Tage eignen sich also dazu, etwas zu tun, was schon lange ansteht, oder auch einfach aus dem Moment heraus aktiv zu werden – aber hier sollte man natürlich die eigenen Gegebenheiten (Strategie, Autorität) beachten. Sonst könnte es sein, dass alle nur noch blind in der Gegend herumrennen (man spricht hier auch vom kopflosen Huhn).
Am 26. November wechseln die Mondknoten ihre Position – darüber dann im nächsten Monat mehr! Ein Aspekt davon sei aber schon erwähnt: Es geht dann unter anderem darum, das eigene „Team“, die wirklich passenden Mitmenschen zu finden.
Der November geht zu Ende mit einem guten Gespür dafür, wie man etwas „verkaufen“ kann (Kanal 26-44, Hingebung/Übermittler/Marketing, 28. Nov. bis 4. Dez.). Das ist gut, um z.B. ein Marketingkonzept zu entwickeln, und überhaupt, um alles möglichst geschickt, also mit möglichst wenig Aufwand anzugehen. Das mit dem Verkaufen gilt natürlich auch in umgekehrter Richtung, also: Nutzen wir diese Kraft, um das, was uns am Herzen liegt, anderen effizient zu vermitteln, aber lassen wir uns nichts „verkaufen“, was wir nicht wollen oder was nicht passt!
Den ganzen Monat über bleibt die emotionale Krise als verschwommene Kraft im Hintergrund bestehen (Neptun in Tor 36, Die Verfinsterung des Lichts/Krise) – aber das kennen wir ja nun schon seit einigen Monaten, und es wird uns auch weiterhin erhalten bleiben, mehr oder weniger spürbar.
Was hilft, ist eine Haltung der kindlichen Unschuld - oder anders betrachtet, der Liebe zu allem, was ist (Jupiter in Tor 25, Unschuld/universelle Liebe). Also nicht urteilen, sondern offenen Herzens durch die Welt gehen. Manchmal kann man ja auch einfach nur staunen!
Dieser November wird sicher ein kraftvoller Monat. Jede r) dürfte jetzt vor allem mit dem Eigenen, den eigenen Themen, der eigenen Richtung beschäftigt sein. Wohin soll/will ich gehen, was ist aus dem Inneren heraus stimmig? Zur Umsetzung steht, besonders ab dem 12. November, Schaffenskraft für alle zur Verfügung. Das kann sehr kreativ werden!
Auch irgendwelche Einschränkungen, z.B. im Bereich der materiellen Versorgung, können dazu führen, dass sich etwas wandelt, dass letztendlich ganz neue Ansätze sich den Weg bahnen. Erst mal wird es auch darum gehen, Nein zu sagen zu dem, was nicht (mehr) passt, sowohl persönlich als auch gesellschaftlich. Die Richtschnur liegt für jede(n) einzelne(n) in der eigenen inneren Führung. Nehmen wir uns also die Zeit, in uns zu gehen, bevor wir aktiv werden. Stehen wir zu uns selbst, vertrauen wir auf das Leben, und seien wir offen für neue Entwicklungen!
Anna Bahlinger
www.annabc.de
(Grafiken erstellt mit Neutrinos Through Windows, der Original-Human-Design-Software von Erik Memmert, www.NeutrinosThroughWindows.com)