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Was zeigt sich am Human-Design-Himmel?
Tendenzen im 3. Vierteljahr 2013
Vorbemerkung:
Das Human Design System, 1987 entstanden, ist ein präzises Werkzeug der Selbsterkenntnis. Es verbindet altbewährte Weisheitslehren - Astrologie, I Ging, Chakrenlehre, Kabbala - und moderne Wissenschaften wie Genetik, Biochemie und Astrophysik in der Human-Design-Körpergrafik. Da diese für jeden beliebigen Zeitpunkt erstellt werden kann, lassen sich auch aktuelle Tendenzen daraus ablesen. Hier geht es also um die Frage, welche Mittel und Kräfte die Zeitqualität uns allen zur Verfügung stellt und wie diese im Alltag am besten genutzt werden können.
Generell gilt: Wie sehr die einzelnen Aussagen für jeden Einzelnen spürbar werden, hängt von der persönlichen Grundausstattung ab, die sich in der individuellen Human-Design-Grafik zeigt.
Um es gleich vorwegzunehmen: Es sieht so aus, als würde es
zumindest im Juli weiterhin hoch hergehen. Erst ab August könnte
sich die Aufregungskurve allmählich etwas abflachen, um sich dann
im September dem individuellen Normalmaß anzunähern. Was ist
damit gemeint? Schauen wir genauer, der Reihe nach. Im Juli –
und noch bis 4. August - bleibt uns die Energie für „Lebenskampf
und Hartnäckigkeit“ erhalten, die wir schon seit Anfang Mai haben:
der Drang, sich einzusetzen für das, was individuell lohnend
erscheint. Dazu „passen“ auf gesellschaftlicher Ebene die
Protestbewegungen, die es zur Zeit (ich schreibe dies Ende Juni)
an auffallend vielen Stellen der Welt gibt, in der Türkei, in
Brasilien, in Ägypten; oder kürzlich weltweit gegen den Genkonzern
Monsanto. Die Leute setzen sich offenbar persönlich ein für das,
was ihnen wichtig ist, für Freiheit und demokratische
Selbstbestimmung, für eine gerechtere Verteilung von Mitteln, für
die Erhaltung natürlicher Lebensformen usw. Der Drang zu kämpfen
aus dem Wurzelzentrum (Tor 38) bzw. aus dem tiefen - individuellen
und kollektiven - Untergrund (Pluto) bricht sich Bahn. Dabei geht
man durchaus Risiken für Leib und Leben ein (Tor 28 im
Milzzentrum); es ist kein Kinderspiel (Saturn). Tor 28 bringt das
Gespür dafür, wo sich der Einsatz lohnt. Wie gesagt, diese
starke Antriebskraft bleibt noch den ganzen Juli über bestehen.
Auf der persönlicheren Ebene erlebe ich es selbst so und höre dies
auch von anderen, dass man eigentlich gar nicht mehr anders kann,
als die eigene Wahrheit zu vertreten, auch wenn es eine Beziehung
in Gefahr bringt. Es geht kaum noch anders, als zu sich selbst zu
stehen.
Chart vom 3. Juli 2013, 12 Uhr MEZ
Verstärkt wird diese Tendenz zur Individualität durch mehrere
andere Planetenstellungen - und der Monat Juli scheint mir hier
nochmal einen Höhepunkt zu bringen. Da sind zum einen die
Mondknoten, die schon seit Anfang März und noch bis 25. Juli eine
Betonung des „eigenen Weges“ liefern, in Tor 1 und 2 im Zentrum
der Identität. Hier geht es um die Frage der eigenen Ausrichtung,
um den Anschluss an unsere individuelle „kosmische Flugbahn“ und
um den kreativen Ausdruck unseres Selbst, anders gesagt: um nicht
mehr und nicht weniger als die Frage, wohin wir im Leben gehen,
was der spezifisch eigene Platz ist und wie wir unsere
Individualität ausdrücken (wollen). Das sind nicht unbedingt
bewusst ablaufende Prozesse - das Zentrum der Identität ist kein
Wahrnehmungszentrum -, aber im Hintergrund kann uns alle mehr oder
weniger die Frage beschäftigen, welche Weichen jetzt wie zu
stellen sind.
Die emotionale Fülle
Als weiterer Faktor kommt im Juli der komplette Kanal 39-55
hinzu, im Human-Design-Chart das Spiegelbild zum oben
beschriebenen Kanal 28-38: die schubweise Freisetzung emotionaler
Energien, die den Geist, den „Spirit“ einer Person oder
Sache provoziert, herausfordert; man kann auch von emotionalen
Berg- und Talfahrten sprechen, die wir dann alle erleben – frei
nach dem Motto „himmelhoch jauchzend, zu Tode betrübt“. Also:
Ausgeprägte Emotionen und plötzliche Stimmungsschwankungen sollten
diesen Sommer niemanden überraschen. Der Korrektheit halber sei
erwähnt, dass es wechselnde Planeten – und damit wechselnde
Färbungen - sind, die die eine Hälfte des Kanals, Tor 39,
aktivieren, und dass die Aktivierung des kompletten Kanals nicht
ganz durchgehend ist – dafür bleibt sie aber den ganzen Juli und
August durch bis in den September (Tor 39: Sonne v. 1.-6. Juli,
Merkur v. 14.-26. Juli, Mars v. 27. Juli bis 4. Aug., danach
Jupiter v. 8. Aug. bis 7. Sept.). Romantik sowie Melancholie sind
weitere Stichwörter zu diesem Kanal; hier sei jedoch vor allem
betont, dass damit für alle Menschen das Solarplexus-Zentrum (=
emotionales Zentrum) aktiviert ist, also auch für die 50 Prozent
der Menschheit, die an dieser Stelle von ihrer Grundausstattung
her offen und empfänglich sind. Wer also „normalerweise“ häufig
sachlich, neutral, cool ist, d.h. keine bestimmte „Stimmung“
oder Emotion hat, kann in diesen fast 2 ½ Sommermonaten erleben,
wie es den übrigen 50 Prozent der Menschheit immer geht, nämlich
dass man immer irgendeine Stimmung/Emotion hat, dass man schon mit
einer (guten oder schlechten) Laune aufwacht und dass überhaupt
alles irgendeine Emotion auslöst - die wellenförmig verläuft und
nach einer Weile von einer anderen Welle abgelöst oder überlagert
wird. Und das bedeutet auch, dass man nicht so gut in der Lage
ist, sofortige Entscheidungen zu treffen. In diesem Sommer (wie
gesagt, bis 7. September) gilt also für alle: sich Zeit lassen mit
Entscheidungen! Lieber nochmal drüber schlafen.
Noch ein Wort zur anderen Hälfte des Kanals, zu Tor 55 („die
Fülle“) Er wird schon seit über einem Jahr (seit Febr. 2013) und
noch fast ein weiteres Jahr (bis März 2014) von Neptun aktiviert;
je nach den eigenen Gegebenheiten besteht also schon länger - und
noch länger - das Potenzial für heftige emotionale Energien.
Neptun steht für alles nicht Greifbare, für Süchte, aber auch
Suche, Spiritualität... Wir suchen also durch die Emotionen den
Spirit, oder in nebulösen Gefühlen wird Sehnsucht spürbar, die zu
allen möglichen Süchten führen kann... eine sicherlich nicht
unwesentliche Triebfeder für das, was die Menschen bewegt, was
aber schwer zu fassen ist. Und wie man etwas bewertet – und
erlebt! - , ist eine Frage der Betrachtungsweise, des „Spirit“ -
ist das Glas halb voll oder halb leer? Und hierin liegt für mich
der Schlüssel für den Umgang damit. Dazu fällt mir als Bild die
Flut ein, die wir gerade im Mai/Juni hatten (Tor 55 heißt „die
Fülle“!) : Die emotionale bzw. Flut-Welle überschwemmt alles; wie
man sie erlebt, ist eine Frage des Geistes, der eigenen
Einstellung. Bei dieser neuerlichen Jahrhundert-Flut konnte
man ganz unterschiedliche Berichte und Kommentare lesen – solche,
die sich vor allem mit den Schrecknissen, den Zerstörungen und
Schäden befassten, und solche, die z.B. die große
Hilfsbereitschaft, den selbstverständlichen Zusammenhalt und
den neuartigen „Einheitsgeist“ bei den Helfern beschrieben oder
sogar die Kraft und Schönheit der Natur; manchmal lag auch der
Fokus auf der Kreativität der Hilfsdienste (Stichwort: Schiffe
versenken) oder auf den Wiederaufbauleistungen nach der letzten
solchen Flut. Sachlich „richtig“ ist sicherlich alles, die
Gewichtung ist eine Frage der persönlichen Einstellung (gepaart
natürlich mit der persönlichen Betroffenheit) – und hier sind wir
eben bei dem „Spirit“. Ich kann so ein Ereignis als Katastrophe
betrachten oder auch – letztendlich - als Chance für eine
Neuerung.
Durch die beschriebenen individuell ausgerichteten Kanäle
besteht besonders im Juli, aber auch noch im August bis
einschließlich der ersten Septemberwoche die Möglichkeit von
Stimmungstiefs, von Melancholie. Der sinnvollste Umgang damit ist,
diese Stimmungen kreativ zu nutzen. Da diese Aktivierungen auch
akustisch sind, wäre Musik machen sehr passend, Musik hören dürfte
auch schon helfen. Die größten Kunstwerke sind schon aus solchen
melancholischen Stimmungen („The Blues“) geboren.
Zum Juli noch ein Hinweis: In den ersten drei Juliwochen sollte
man sich über Störungen im Bereich der Kommunikation nicht wundern
(Merkur rückläufig bis 19.7.) – also in dieser Zeit besser keine
Verträge abschließen, keine neuen Kommunikationsgeräte kaufen etc.
Die Zeit kann genutzt werden, um liegen gebliebene Mails, Briefe,
Anrufe zu beantworten, den Schreibtisch aufzuräumen und
dergleichen (wenn einem denn der kämpferische Drang dazu die Muße
lässt!).
Wie geht es weiter?
Gegen Ende Juli (am 25.7.) verlassen die Mondknoten ihre
beschriebene Position im Bereich der individuellen Ausrichtung und
aktivieren bis Ende November Tor 24 und Tor 44. Tor 24 im mentalen
Zentrum ist immer noch individuell, es bringt grüblerische
Energie, die in der Innenschau die individuelle Wahrheit sucht.
Tor 44 im Milzzentrum bringt instinktive Achtsamkeit und
Wachsamkeit besonders gegenüber der Vergangenheit und im Bereich
des Zusammenwirkens von Menschen. Hier geht es nicht mehr um die
Individualität, sondern um den Bereich von Handel und Wandel, von
Versorgung. „Unternehmergeist“ ist ein Stichwort für Tor 44. Am
4. August wechselt Pluto von Tor 38 (im oben beschriebenen Kanal
des Lebenskampfes) zurück nach Tor 58, dem kollektiven Drang
nach einem besseren Leben, wo er sich schon die letzten zwei Jahre
befand.
Chart vom 12. August 2013, 12 Uhr MEZ
Mit diesen beiden Veränderungen ist die starke Betonung auf dem
Individuell-Eigenen, Besonderen nicht mehr ganz so extrem. Der
Monat August hat zwar mit dem nach wie vor aktiven Kanal des
Emotionen-Freisetzens immer noch eine ausgeprägte
individualistische Komponente, aber jetzt geht es ansatzweise auch
wieder um das Zusammenspiel mit anderen. Anders gesagt: Während
wir im Juli sehr viel kosmische Unterstützung für das Finden und
Vertreten der eigenen Ausrichtung, der eigenen Wahrheiten hatten
und uns möglicherweise damit innerlich ausgelastet fühlten, haben
wir jetzt allmählich auch wieder einen Blick für die Gemeinschaft
und einen Sinn für das konkrete Handeln in der materiellen Welt.
Die Emotionen und Stimmungsschwankungen bleiben jedoch betont und
prägen vermutlich unseren Blick auf die Welt.
Alles wird besser
Das ändert sich dann zur zweiten Septemberwoche: Jetzt
ist das emotionale Zentrum nicht mehr für alle aktiviert (Jupiter
verlässt Tor 39 am 7. Sept. und geht nach 53); was die Emotionen
angeht, gilt also wieder der jeweilige persönliche
„Normalzustand“. D.h.: Wer ein offenes Solarplexuszentrum hat (und
Tor 39 nicht aktiviert) und damit auch emotional „coole“
Zustände kennt, wird diese jetzt wieder erleben können. Im
September gibt es dann noch zweimal – 12.-15.9. und 27.9.-2.10. -
die Aktivierung eines ganzen Kanals, nämlich 18-58, „das
Urteilsvermögen“ oder „der Weltverbesserer“; an diesen Tagen ist
damit wieder das Wurzel- und das Milzzentrum aktiviert, und zwar
mit dem Drang nach einem besseren Leben und dem Gespür dafür, wo
es etwas zu verbessern gibt. Hier ist vielleicht eine kleine
Warnung angebracht: Verbesserungsvorschläge werden nicht immer mit
Begeisterung aufgenommen – deshalb im Zweifelsfall lieber
abwarten, bis der andere bereit ist dafür!
Chart vom 15. Sept. 2013, 12 Uhr MEZ
Generell ist im September eine leichte Tendenz zur
Milz-Aktivierung festzustellen, d.h. die eigene innere Stimme, die
Intuition könnte (je nach eigener Ausstattung) deutlicher zu hören
sein als sonst; sie war im Juli schon (durch 28-38) für alle
verlässlich aktiviert und sollte durchaus auch beachtet werden.
Was ist in diesem Vierteljahr noch zu beachten?
„Kritisch“ ist das Abwägen von Risiken (Saturn in Tor 28 bis 6.
Sept.) bzw. danach das Thema Manipulation, Manipulieren und
Manipuliert-Werden (Saturn in Tor 44 v. 7. Sept. bis 29. Okt.).
Wichtig ist hier besonders, auf die eigene Intuition zu achten!
Ungewöhnliche Ereignisse, Umbrüche und dergleichen werden – wie
schon seit Mitte April – durch Uranus im Bereich
Selbst-/Fremdbestimmung bzw. Kontrolle (Tor 21 im Willenszentrum,
noch bis 30. Okt.) zu erwarten sein, auch möglicherweise im
Bereich der Finanzen, also der Bestimmung über die Mittel.
Ungewöhnliches gab es hier ja durchaus in letzter Zeit: z.B. den
unerwarteten Massenprotest in der Türkei gegen einen autoritär
auftretenden Ministerpräsidenten, die Proteste in Brasilien wegen
der Luxusinvestitionen in Fußballstadien, während viele Menschen
hungern, die Massenproteste in südeuropäischen Ländern wegen der
Euro-Sparpakete - und last but not least den NSA-Skandal, die
spektakuläre Aufdeckung der quasi totalen internationalen
Kommunikationsüberwachung durch US-Geheimdienste durch den
„Whistleblower“ Edward Snowden, der zur Zeit die Schlagzeilen
beherrscht. Das Thema Kontrolle schlechthin!
Noch ein Hinweis: Jupiter bringt seine förderliche Energie
zunächst in die „Extreme“ (extreme Rhythmen, Tagesabläufe etc.)
bzw. in die Liebe zur Menschheit (Tor 15 bis 12. Juli), dann ins
Stillhalten, in die Ruhe (Tor 52, 13. Juli bis 7. August), danach
ins Provozieren (Tor 39, 8. Aug. bis 7. Sept.) und
schließlich in die Neuanfänge (Tor 53 ab 7. Sept. bis in den Jan.
2014). Es bringt uns also weiter, wenn wir uns zuerst, in den
ersten zwei Juliwochen, auf alle möglichen extremen Abläufe
einlassen, dann abwarten und in die Meditation gehen, dann
provokativ den Geist der Dinge herausfinden, und dann im
ausklingenden Sommer Neuanfänge in allen möglichen Bereichen
wagen.
Fazit
Wenn schon nicht klimatisch, so könnte es doch emotional ein
heißer Sommer werden - eine gute Gelegenheit, dass alte Gefühle
aufgeräumt werden. Eine starke Zeit vor allem aber dafür, dass
sich der eigene Weg innerlich weiter klärt. Wobei man gleichzeitig
nicht umhin kann, sich für das, was zählt, persönlich einzusetzen.
Künstlerischer Ausdruck dürfte dabei und in der Folgezeit das
Mittel sein, die wechselnde Stimmungen zu nutzen. Wir stehen auf
sicherem Boden, wenn wir das „Eigene“ verfolgen und zum Ausdruck
bringen. Bei Entscheidungen ist der Bauch maßgeblich, und das
heißt im Juli und August: die Emotionen müssen mitspielen! Und
diese brauchen Zeit, also: keine vorschnellen Entscheidungen
treffen! Es wird bestimmt nicht langweilig, auch wenn im September
wieder mehr Normalität einkehrt und mehr Luft auch für die
Mitmenschen da ist. Nutzen wir also die Sommermonate für die
Klärung und Stärkung der eigenen Ausrichtung - und wundern uns
nicht, wenn die individuellen Wege innovativ sind und der
altgewohnte Rahmen nicht mehr passt. Die neue Welt entsteht aus
vielen einzelnen, individuellen Wegen...
Anna Bahlinger
www.annabc.de
(Grafiken erstellt mit Neutrinos Through Windows, der Original-Human-Design-Software von Erik Memmert, www.NeutrinosThroughWindows.com)
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