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Auf der Suche nach der eigenen Wahrheit:

Das Jahr 2006 aus der Sicht des Human Design Systems

Wenn man das neue Jahr wie einen Menschen aus dem Blickwinkel seines "Geburtscharts" anschaut, zeigen sich für 2006 folgende Tendenzen:



Chart vom 1.1.2006, 00:00 Uhr MEZ

Auch dieses Jahr - wie schon 2005 - ist stark individualistisch, d.h. jeder ist mit sich selbst und der eigenen Wahrheit beschäftigt. 2006 steht das Mentale (Konzepte, Vorstellungen, individuelle Wahrheiten) deutlich im Vordergrund, kann aber noch nicht ohne weiteres umgesetzt werden.

Verschiedene Antriebskräfte wollen unter einen Hut gebracht werden: Die eigene Erkenntnis (61-24) will nach außen gebracht werden (1/4er Profil). Was aber tatsächlich nach außen kommt, ist stark geprägt von der Richtung, aus der wir kommen und von der Erinnerung an das, was war (13-33). Daneben besteht der Drang zu kämpfen bzw. zu finden, wofür es sich zu kämpfen lohnt (28-38). Und das ist für jeden wieder etwas anderes!

Also: Geduld ist wichtig, Vertrauen ist wichtig! Es besteht die Gefahr, dass man überhastet vorgehen will, man glaubt, den Stein der Weisen gefunden zu haben, und hat den kämpferischen Drang und Druck, ihn umsetzen zu wollen - es braucht aber die richtige Gelegenheit und die richtigen Menschen, das richtige Gegenüber dazu. Die Richtschnur dabei ist die eigene Intuition, der "Riecher" für die Gelegenheiten (nicht mit dem Kopf durch die Wand wollen!).

Emotional könnte das Jahr unsicher werden. Das Durchhaltevermögen könnte bei einigen Leuten fehlen, auch "der Saft", die Lebensfreude fehlt womöglich, das Bild hat Elemente von Verbissenheit und Sturheit (1/4; Sakralzentrum und Solarplexus offen). Sicherlich hängt es aber vom jeweils eigenen, persönlichen Chart ab, ob bzw. inwieweit solche Tendenzen für den Einzelnen spürbar werden.
Der allgemeine Ratschlag: Humor entwickeln, und vor allem Kreativität (Jupiter in 1)!

Eine gute Zeit übrigens für alle, die ihre Autobiographie schreiben wollen (13-33), vielleicht um andere damit anzuregen und zu lehren (Merkur in 11.4) und um bleibende Werte zu schaffen (Jupiter in 32).
Allgemeiner gesagt: Die Rückbesinnung auf das, was war, die schon seit Herbst begann, geht noch mindestens bis Februar weiter. Auseinandersetzung mit dem, was war, und die Schaffung neuer, bleibender Werte spielt eine Rolle - wobei das Ganze sicherlich stark individuell geprägt ist: Es gilt also in diesem Jahr, das Alte vollends zu verabschieden und für die Gegenwart und Zukunft jeweils die eigenen Werte zu erkennen, das, was jedem ganz persönlich wichtig ist.

Kritisch ist dabei der Rückzug (Saturn in 33): Was wir erleben, will auch verarbeitet, reflektiert werden, und das geht häufig am besten allein. Also: nicht sofort wieder in die nächste Erfahrung stürzen, sondern sich die Zeit lassen, erst mal die jeweils letzte Erfahrung einzuordnen, ihren Zusammenhang und Sinn zu erkennen.

Es besteht eine latente Tendenz zur Verbitterung, wenn man mit seinen wunderbaren Gedanken und Vorstellungen nicht "ankommt", eventuell sogar in der Depression zu versinken oder lieber mit Pauken und Trompeten unterzugehen, als der Vergänglichkeit ins Auge zu sehen (Mond in 28.6, Jupiter in 32.6). Also: akzeptieren wir, dass alles seine Zeit hat, dass Wandel zwangsläufig auch Abschied von Altem bedeutet und dadurch Platz entsteht für das Neue.
Altes geht, Neues kommt - das Neue zeichnet sich schon ab, braucht aber noch Geduld und Vertrauen, bis tatsächlich die Zeit der Verwirklichung kommt.
Beschränkungen (Chiron in 60) gilt es zu akzeptieren. Das Potential, das Talent und das Gespür für eine positive Veränderung sind schon da (südlicher Mondknoten in 48.5/18.6), das Planen und Organisieren (17) und die materielle Ebene (21) sind am Horizont zu erkennen (nördlicher Mondknoten).

Schlüssel: die Vergänglichkeit akzeptieren, die eigene Kreativität entwickeln, sich nicht von Emotionen hin- und herreißen lassen, auch nicht vom Pessimismus anderer. Warten, bis die richtige Gelegenheit da ist (sie kommt schon). Nichts erzwingen wollen! Die Erkenntnisse, Anregungen, neuen Philosophien genießen, sich austauschen über das, was war, und das, was für das Neue von Wert ist. Die ideellen Grundsteine für das, was kommt, werden jetzt gelegt.
Individualismus und die Suche nach der eigenen Wahrheit kann auch Melancholie mit sich bringen, besonders, wenn man in seiner Einzigartigkeit von den anderen mal wieder nicht verstanden wird. Das ist ein völlig natürlicher Prozess, der sogar äußerst kreativ sein kann!

Anna Bahlinger 18.12.05