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Klaus Jürgen Becker

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Der Solarplexus (Emotionalzentrum) - Monknoten im Tor 6

Seit dem 9.7.2006 definiert der "absteigende Mondknoten" Tor 6, welches mit Intimität und Nähe, Streit, Reibung, Frieden stiften und auch Sexualität zu tun hat. Er definiert dort ein wichtiges Thema und bleibt dort bis zum 23.11., dies sind immerhin 4 ½ Monate, fast 1 ½ Mal solang, wie durchschnittlich ein Mondknotentransit bleibt.

Zeitgleich ist der "aufsteigende Mondknoten im Tor 36", dem Tor der Erfahrungen, der Bewältigung von Krisen und ihrer Überführung in den Fortschritt, was in diesem Artikel aber nur kurz erwähnt werden soll: Es bedeutet, dass die (oftmals aus der Vergangenheit her rührenden) Themen von Intimität und Nähe vom Tor 6 auch zu Krisenbewältigungen (Tor 36) für die Zukunft auffordern. Berührt sind von diesem Transit insbesondere Menschen, welche die Tore 59 oder 35 definiert haben und in den Toren 6 und 36 nicht definiert sind.

Beschäftigen wir uns erst einmal mit dem Solarplexus und der Funktion vom Tor 6, um dann näher auf die Auswirkungen des Transits einzugehen.

Die Funktionsweise des Solarplexus im Human Design System

Der Solarplexus ist das Zentrum der Emotionen und wird deshalb auch "Emotionalzentrum" genannt. In der Körpergrafik ist dieses Zentrum das große Dreieck rechts unten. Das Emotionalzentrum ist das Zentrum von Schmerz und Lust. Organisch bezieht es sich insbesondere auf den Darm. Das Nervengeflecht, das den Darm durchzieht ist feinmaschig, wie ein Damenstrumpf und symbolisiert die "nach innen gestülpte Außenwelt".

Organisch ist es das Zentrum der Verdauung. Gemäß der Human Design Lehre finden wir hier die Quelle von Verdauungsstörungen, insbesondere wenn sie mit dem Darm zu tun haben.

Der Darm ist in der Lage, altes, Schlacken in sich zu behalten. Menschen welche ein Darmbad (Einlauf) nehmen (ggf. unterstützt durch "Leibkneten") sind verwundert, was da alles zutage kommt: Hosenknöpfe oder Murmeln, die man in der Kindheit verschluckt hat sind keine Seltenheit, bis hin zu Bandwürmern und mehr.

Der Darm ist auch der Ort der seelischen Verdrängung von seelischem Verdauungsmaterial. Hier finden wir alle möglichen Traumata und emotionalen Schmerzen, die wir möglicherweise irgendwann einmal "geschluckt" haben, aber auch "verklemmt sein" oder auch "eingeschnappt sein".

Unser Solarplexus kann einschnappen, wie eine Tür, die ins Schloss fällt, einschnappt und dann erst einmal nicht mehr aufgeht. Nicht umsonst sagt der Volksmund auch: "Der ist eingeschnappt!" Wenn beispielsweise uns als Kind ein ganz bestimmter emotionaler Schmerz nicht mehr erlaubt wurde auszudrücken oder zumindest zu fühlen (zB weil die Eltern ein "nettes" und "unproblematisches" Kind haben wollen), bleibt die kindliche Emotion genau an dem Wellengrad gestoppt, wo sie als Kind nicht mehr zuende laufen konnte.

So erklärt es sich, dass viele Menschen chronisch vor sich hingrinsen, ständig brüllen, manisch depressiv vor sich herstarren oder dauerhaft verliebt sind, je nachdem an welchem Punkt die damalige Welle gestoppt wurde. Auch Themen von Extremsex (BDSM etc.), der Sucht nach ganz bestimmten Gefühlen, das unbewusste kreieren von psychischen Dramen findet seine Wurzeln in "gestoppten emotionalen Wellen", die wieder ins Fliessen gebracht werden möchten.

Aufgabe des Solarplexus ist es, Emotionen hereinzunehmen und wieder auszuscheiden, sie verdauend durchlaufen zu lassen. Die spirituelle Lehrerin Brandon Bayce nimmt mit ihrer Therapiemethode "Emotional Journey" den Menschen die Scheu, Emotionen wirklich zu fühlen. Verblüffende Erfahrung eins Seminarteilnehmers: Erlaube ich mir "zu fühlen, was ich fühle", was immer es ist und bin ich bereit dabei in die Mitte der Emotion zu gehen, erfahre ich, dass ich nicht von der emotionalen Welle überrollt oder überwältigt werde sondern dass dort, im Auge des Zyklons etwas anderes ist: Stille und Frieden.

Solange wir keine Bewusstheit im Solarplexus haben, ist der Solarplexus das Zentrum von Hoffnung und Schmerz, von Lust und Unlust. Erst in der emotionalen Bewusstheit, die wir kollektiv lernen, erleben wir den erlösten Solarplexus als das Zentrum der Lebensqualität. Bis dahin ist es das Zentrum des Schmerzes. Schmerz zwingt zum Hinschauen. Schmerz ist eindeutig, nämlich eindeutig unangenehm. Nur dort, wo Schmerz sexualisiert wurde, erfahren wir Schmerz als Lust, doch was wir auf diesem Wege suchen ist eigentlich nicht den Schmerz, sondern die Befreiung der Lust und der Ekstase, die in dem Schmerz eingekapselt war, die Katharsis. Auch emotionale Sexualität findet hier seine Entsprechung. (Wohingegen tantrische Sexualität auf anderen Kanälen stattfindet.)

Man kann, je nach Geburtszeitpunkt, die Menschen in zwei Gruppen einteilen: Emotional definierte und emotional offene Menschen. Die Faustregel für definierte oder offene Zentren lautet:

  • Wo wir offen sind wollen wir uns beweisen, weil wir dort unsicher sind. Zugleich sind die offenen Zentren die Zentren wo wir im Ernstfall ausweichen. Der emotional offene weicht also gerne der Emotion aus.
  • Wo wir definiert sind besteht die Gefahr, dass wir damit die anderen vergewaltigen. Der emotional definierte läuft also in Gefahr andere mit seiner Emotion, oft ohne es zu wissen, zu überrollen.

Da emotional definierte und emotional offene Menschen völlig verschieden in unserer Welt operieren, nachfolgend eine ausführliche Gegenüberstellung, in der jeder sich finden kann.

Emotional definierte Menschen (Beispiel: Franz Josef Strauß)

Menschen, die das Emotionalzentrum farbig haben (großes Dreieck rechts unten braun), nennt man auch "emotional definiert".

Emotional Definierte sind die Menschen, die stets mit ihren eigenen Emotionen zu tun haben. Da Emotionen wellenförmig verlaufen, erleben sie ständig emotionale Achterbahn, die mal steiler und mal flacher ausfallen kann.

Emotional definiert zu sein bedeutet deshalb nicht, dass man emotional ausfallend auftreten muss, das kann so sein, muss aber nicht. Im Idealfall ist ein emotional definierter Mensch in sich emotional ausbalanciert, weil er ein Leben lang gelernt hat, mit den emotionalen Wellen umzugehen.

Die emotionale Welle (und auch die emotionale Welt) hängt mit dem zusammen, was wir "emotionale Verdauung" nennen. Vor vielen Jahren erschien in der Süddeutschen ein Artikel, der bestätigte, das beispielsweise unsere Träume aus dem Darm kommen. Unser Darm verfügt über 100 Millionen Neuronen, Nervenzellen und damit mehr als das gesamte Rückenmark. Er hat ein eigenes Gehirn. Seine Aufgabe ist es u.a. Emotionen zu verarbeiten.

So wie der Darm durch An- und Abschwellen, die Perestaltik, Nahrung verarbeitet, so verarbeitet unser "Bauchhirn" auch Emotionen, indem diese anschwellen und abschwellen.

Ein jeder kennt das Gefühl: Einem schwillt der Kamm, man bekommt einen roten Kopf vor Zorn, brüllt und einige Zeit später ist wieder alles friedlich, die Wut ist verraucht und wenn man Glück hat ist der andere einem nicht böse für den Wutanfall.

Der beste Tipp, dem man einem emotional definierten Menschen geben kann lautet:

"Auch das geht vorüber!"

Lernt der emotional definierte Mensch Geduld, erkennt er im Laufe des Lebens immer besser den Wellencharakter von Emotionen und vermeidet übereilte Entscheidungen. Er macht sich folgende Erkenntnis bewusst: Keine Entscheidung aus der Emotion heraus! Denn jede Emotion benebelt das "reine Hinfühlen". Reines hinfühlen ist etwas anderes als Emotion.

Beispiel: Anna ist emotional definiert und gerade in ihrer emotionalen Welle oben. Sie findet die Welt wunderschön und trifft den netten Bill. Blind vor Liebe möchte sie ihn gleich heiraten. Es wäre gefährlich mit ihm nach Las Vegas zu fliegen und dies zu tun, denn sie hat gerade die rosarote Brille auf. Sie sollte darüber schlafen und diesen Menschen noch einmal treffen, bevor sie sich ein Urteil bildet. Das zweite Mal ist Anna in der Welle unten und findet Bill vielleicht unmöglich. In dem Fall sollte sie sich nicht sofort von Bill trennen. Sie sollte wieder warten, denn sie hat gerade ihre grauen Brillengläser auf. Das dritte Mal ist möglicherweise die Welle durchgelaufen, Anna ist neutral und kann nun fühlen, welche Beziehung sie zu diesem Menschen hat: Sie erkennt vielleicht, dass Bill als Freund und Geschäftspartner hervorragend zu ihr passt, aber nicht als Geliebter oder gar als Ehemann. Im Idealfall übernimmt sie nicht das Bild vom ersten oder zweiten Eindruck, sondern ist bereit Bill jedes mal neu zu erleben, so dass die emotionalen Erfahrungen mit Bill nicht durch Vorstellungen überlagert werden, sondern sich am Ende der Welle ihre Wahrheit preisgeben können.

An diesem Beispiel erkennen wir den Wert der Geduld für einen emotional definierten Menschen. Maßstab dafür, dass die Welle noch nicht durchgelaufen ist, ist für den emotional Definierten die Ungeduld und vor allem die Nervosität. Emotional definierte Menschen sind Menschen, die sich oft selbst nervös machen. Die Nervosität ist der große Verbündete des emotionalen Typen, aber nicht im positiven Sinne, sondern als Warnanzeiger. Motto:

"Wenn Du nervös bist, bist Du noch nicht klar. Keine Entscheidung aus der Nervosität heraus treffen! In der Nervosität/Emotion geschehen Fehler!"

Übrigens: Sitzt ein emotional definierter Mensch neben einem emotional offenen Menschen und spürt, wie er dabei nervös wird, kann dies ein Indiz dafür sein, dass der emotional Definierte gerade vom anderen emotional ausgesaugt wird.

Emotional definiert zu sein bedeutet: "Keine Wahrheit im Jetzt!" Sobald der Solarplexus hochfährt kommt es zum Tunnelblick "blind vor Liebe, blind vor Zorn". Der emotional Definierte erlebt sich in der Welle mal als gespannt und mal als entspannt. Er forscht über Emotionen in und aus sich selbst, im Gegensatz zu dem emotional Offenen, der die Emotionen anderer an sich erfährt und aus ihnen lernt. Der emotional Definierte gibt seine Nervenkraft und hat die Aufgabe Emotionen zu verdauen.

Emotional definiert zu sein bedeutet, dass einem die Emotionen anderer Menschen nicht so viel ausmacht - man ist ohnehin mit den eigenen Emotionen beschäftigt. Dahingegen leidet der emotional offene Mensch oftmals entsetzlich, wenn jemand anderes sauer auf ihn ist. Als Kinder waren emotional definierte Menschen oft frech, weil die Wut der Eltern und ihre Erziehung ihnen nicht so viel ausmacht.

Beispiel: Die Eltern schimpfen oder hauen das emotional definierte Kind, woraufhin es weint, aber wenige Minuten später lachend hereinkommt und fragt, ob es Fernsehgucken darf. Wird jedoch ein emotional offenes Kind geschimpft, kann es sein, dass es wochenlang beleidigt oder verstimmt ist - die negative Emotion der Eltern konnte beim Kind nicht verdaut werden.

Eine Zauberwort für emotional definierte Menschen lautet: Entspannung! Jeder Mensch, der emotional definiert ist (oder gerade durch einen Transit geht, der ihn emotional definiert) sollte entspannen. Im Gegensatz zu dem emotional offenen Menschen kann er aus seiner Welle nicht aussteigen, er kann sie nur durchstehen und sich dabei so gut wie möglich entspannen.

Wer emotional definiert ist sendet seine Emotionen ständig in andere herein und all jene Menschen, welche emotional offen sind, sind Spiegel seiner Emotion.

Beispiel: Wenn ein emotional definierter Verkäufer morgens zum Frühstückstisch kommt und alle anderen Familienmitglieder, insbesondere die emotional offenen, sind alle muffig, kann er daraus schließen, dass er selbst emotional gerade in der Welle unten ist und vielleicht heute nicht raus zum Kunden gehen, sondern einen Büroalltag einlegen sollte. Fallen ihm aber alle anderen um den Hals, kann er dem entnehmen, dass er gerade "gut drauf" ist und sollte so viele Termine wie möglich wahrnehmen.

Hinfühlen kann der emotional definierte Mensch immer erst am Ende der Welle, also dann, wenn er keine Emotion mehr bezüglich einer Sache oder eines Menschen hat. Was für den Milztypen (Rutengängertyp) das Jetzt und die Absichtslosigkeit ist, ist für den Emotionaltypen die Geduld. Habe ich die Geduld bis zum Ende der Welle zu warten und es nicht vorher wissen zu wollen, ob dieser Mensch, dieses Projekt, dieser Urlaubsort zu mir gehört, werde ich irgendwann, wenn die Welle durchgelaufen ist, die Antwort klar und unmissverständlich fühlen. Hinfühlen geschieht nicht aus dem Kopf, es ist eine "Bewusstheit aus dem Bauch", die den richtigen Zeitpunkt zum Fühlen braucht. Darum ist Geduld so wichtig. Standardmotto des Emotionaltypen:

"Ich fühle es noch nicht, weil ich noch Emotionen dazu habe - frage mich morgen noch einmal!"

Für den emotional Definierten ist es hilfreich, dem Stand der Welle selber (Verliebtheit/Zorn) zu misstrauen, aber nicht dem Gefühl, das am Ende der Welle sich einstellt. Es kann nicht oft genug betont werden, wie wichtig es ist, die emotionale Welle komplett durchlaufen zu lassen, da nur so emotionale Klarheit entsteht.

Beispiel: Man sollte nicht nach einem Streit mit der Verlobten aus der Emotion heraus die Verwandtschaft alarmieren oder gar die Hochzeit absagen.

Erst aus einem ausgereiften Gefühl sollte die Entscheidung getroffen werden. Dann sind zwar immer noch Fehler möglich, aber der Betroffene hat auf diesem Weg die größtmögliche Chance mit seiner Entscheidung in Frieden zu sein.

Aufgrund ihrer emotionalen Macht besteht für emotional Definierte die Gefahr des "emotionalen Missbrauchs", die Gefahr den anderen emotional zu erpressen, bewusst oder unbewusst: "Wenn du tust, was ich will, streichele ich dich, wenn du nicht tust was ich will werde ich wütend!" Doch wer dem anderen das Leben zur Hölle macht, wenn er nicht tut, was man will kommt dadurch selbst in Disharmonie und betrügt sich um die Essenz von Verbundenheit, die man eigentlich sucht.

Ein weiterer Missbrauch durch emotional Definierte wäre es, wenn sie die Kraft ihrer emotionalen Welle nutzen, um es jemandem heimzuzahlen, zu dominieren, jemanden zu verletzen oder einen Streit vom Zaun zu brechen - so etwas verleiht zwar kurzfristig ein Gefühl der Überlegenheit, rächt sich aber später. Zu dem eigenen Bedauern gesellen sich zerbrochene Beziehungen, die manchmal nicht mehr oder nur schwer zu kitten sind.

Emotional korrekt zu leben bedeutet nicht, Emotionen zu verdrängen, sondern sie wahrzunehmen und zu lernen, mit ihnen umzugehen, wenn es angebracht ist sie auch auszudrücken, allerdings ohne zerstörerisch damit umzugehen oder aus ihr mentale Konsequenzen zu ziehen.

Eine große Hilfe im Umgang mit Emotionen ist es, "Gewaltfreie Kommunikation" (nach Rosenberg) zu lernen, weil man dadurch in die Lage kommt, Emotion wahrzunehmen und wertfrei auszudrücken, was man gerade fühlt. Ist der andere auch in gewaltfreier Kommunikation geübt und in der Lage, durch den ganzen Prozess mit hindurchzugehen, kann die Welle zuende laufen mit dem Ergebnis einer vertieften Nähe, eines vertieften Friedens (analog zur Position von Tor 6, 6. Linie: "Friedenstiften").

Eine Amplitude (Wellenbewegung) kann unterschiedlich lange dauern: Eine Minute, einen Tag oder ein Jahrzehnt. Wir kennen dies aus der Beobachtung von Menschen.

Beispiel 1: Der andere läuft rot an, will losschreien, da erkennt er, dass der Missstand ein Irrtum ist, lächelt, macht einen Witz und die Sache ist erledigt. Dauer des gesamten Prozesses: Eine Minute.
Beispiel 2: In einem anderen Fall ist unser Emotionaltyp zornig auf seinen Nebenbuhler und dieser Zorn hält Jahrzehnte an, erst gegen Lebensende ist er damit in Frieden gekommen. Dauer einer Amplitude: 40 Jahre.

Die Form der emotionalen Welle geht richtet sich danach, welcher drei emotionalen Ströme aktiviert ist, sie kann sich zeigen als:

  • Dreieckswelle: steil ansteigen - explodieren - abschwellen 
    (Tore 19-49, 37-40 definiert)
    • Beispiel: Jemand stört die Familie, der Familienvater regt sich auf, wirft den Störenfried raus, dann regt er sich wieder ab. Im Falle der Emotion hilft, Berührung, ggf. auch Küssen (Tor 37), aber erst dann, wenn der Betroffene dazu bereit ist. Am besten spürt man selbst hin oder fragt vorher.
    • Verdrängungen können durch Massage hervorgebracht und gelöst werden.
  • Sägezahnwelle: senkrecht ansteigen auf dem Plateau bleiben - senkrecht abfallen 
    (Tore 39-55, 12-22 definiert).
    • Beispiel: Der Starfußballer wird provoziert - er explodiert und verpasst dem anderen eine Kopfnuss, bekommt die rote Karte und sitzt danach stundenlang erschüttert in der Umkleidekabine, dann kommt seine Frau und sagt ihm ein paar nette Worte - er beruhigt sich sofort und geht mit ihr auf eine Party.
    • Oft hilft hier das richtige Wort (Tor 22) oder auch Anmut. Sinnbild: Der wütende Stier ist in der Stierkampfarena und tobt. Man lässt eine Kuh in die Arena und der Stier trabt friedlich hinterher.
  • Sinuswelle: langsam ansteigen - das Maximum erreichen - langsam abfallen 
    (Tore 41-30, 36-35 definiert):
    • Beispiel: Der ersehnte Traumpartner ist endlich da, man geht mit ihm eine Beziehung ein, langsam erkennt man, dass der andere doch nicht für einen geschaffen ist und trennt sich wieder und wartet auf die nächste Begegnung.
    • Im Falle hilft hier Gruppenenergie und Abwechslung.

In allen Fällen von emotionalen Wellen hilft Vitamin B/Lezithin (gegen Nervosität) und Wassertrinken (PH-Wert Neutralisieren, insbesondere bei definiertem Tor 6).

Ein Missverständnis, das wir oftmals gerade bei emotional definierten Menschen mit offenen Kopfzentren beobachten ist, finden wir in einer überbetonten Kopflastigkeit/Intellektualität. Dadurch verbiegt der Betroffene sich selbst und andere. Die Kopflastigkeit rührt daher, dass der Betreffende seinem Emotionalzentrum misstraut. Statt der Emotion zu misstrauen, sich aber auf das Gefühl, das am Ende entsteht zu verlassen, flieht der emotional definierte vor dem Gefühl und trifft dadurch kopflastige, gefühlsfremde Entscheidungen, die ihn niemals Lust und Glück bereiten können. Hilfreiche Erkenntnis: Ist bei einem Menschen das Emotionalzentrum definiert, ist das Gefühl immer die Autorität.

Dies gilt auch für emotional definierte Menschen, welche zugleich das Milzzentrum definiert haben. Solche Typen können kleine Entscheidungen, welche unwichtig sind, spontan aus ihrer Milzbewusstheit (spontaner Impuls/Instinkt, ggf. ruten) treffen, sollten aber bei großen Entscheidungen sich auf ihre Geduld und ihr Gefühl verlassen und besser zögern und zaudern.
Mal ist in dem Fall mehr die Milz dominant, mal die Emotion. Es besteht die Hoffnung, dass bei Spontanentscheidungen die Milz keine Fehlentscheidung trifft, was natürlich nur der Fall ist, wenn man absichtslos ist und keine Emotion vorhanden ist. Ansonsten sagt man lieber: "Ich schlafe noch mal drüber (lass die Welle durchlaufen), ich bin bedächtig".

Reine Milztypen mit offenem Emotionalzentrum sollten allerdings ihren Instinkten und ersten Impulsen trauen und finden darin ihre Autorität.

Emotional offene Menschen (Beispiel: Angela Merkel)

Ist das Dreieck rechts unten in der Körpergrafik eines Menschen weiß, spricht man von einem "offenen" Solarplexus bzw. Emotionalzentrum.

Diese Menschen erfahren Emotionen sehr stark durch andere. Man nennt sie auch "emotionale Spiegel". Sie haben nicht die Aufgabe, für das emotionale Klima verantwortlich zu sein, sondern reine Spiegel der Emotion anderer zu sein. Dies bedeutet nicht, dass sie nicht auch emotional sein können. Manchmal erscheinen sie sogar emotionaler als Menschen mit definiertem Emotionalzentrum. Dies liegt daran, dass sie oftmals die Emotionen anderer Menschen doppelt so stark zurückspiegeln.
Das offene Emotionalzentrum ist wie ein offenes Fenster, in das andere ihre Emotionen (und Nervositäten) hereinkippen. Und so erlebt der emotional offene Mensch mal, dass ihm Jauche in sein emotionales Wohnzimmer gekippt wird und mal kommen Rosenblätter hereingeht - und antwortet oftmals doppelt so stark, um dem anderen (unbewusst) zu signalisieren, was gerade in ihm vorgeht. Dann wirft man ihm vor, emotional zu sein, dabei wäre der emotional offene Mensch, wenn er völlig alleine wäre, absolut cool.

Emotional offen zu sein bedeutet, dass Schmerz und Lust jeweils von anderen Menschen oder Transit-Planeten abhängen, die entsprechende Definitionen bringen. Schmerz und Lust kommen von außen. Nervosität kommt von außen.

Emotional offen zu sein bedeutet, es emotional nur mit ganz bestimmten Menschen auszuhalten. Es bedeutet auch, stets in Gefahr zu laufen emotional unter Druck gesetzt oder vergewaltigt zu werden: Angst vor Schimpfe oder Wut von Außen und Bedürfnis emotional nett behandelt zu werden. Schmerzhaft für den Offenen, wenn man in einer Familie mit emotional Definierten aufwächst, mit denen er es emotional nicht aushält.

Viele emotional definierte Menschen (insb. solche, welche Tor 19 definiert haben) leiden sehr darunter, wenn der andere Missemotionen zu ihnen sendet. Sie beziehen dies fälschlicherweise auf sich und lernen schlimmstenfalls bereits als kleine Kinder: "Ich bin nicht liebenswert (sonst wäre Pappi nicht so sauer)!"

Oftmals fühlen sie sich wütend, weil Pappi wütend ist bzw. depressiv, weil Mammi depressiv ist. Werden sie allerdings von den Eltern bestraft, wenn sie deren ungeliebte Emotionen spiegeln, werden sie zum Heuchler, tun so als ob alles ok wäre.

Viele Kinder mit offenem Solarplexus werden dadurch verzogen, dauernd lieb zu sein, sich zu verstellen, das nette Mädchen/den braven Buben zu spielen, während die wahren Emotionen in ihnen, oftmals unbewusst, gären. Sie geben alle ihre Energie da hinein dafür zu sorgen, dass die anderen gute Laune haben, macht notfalls den Kasper oder den Heuchler, da man die schlechte Laune der anderen nicht erträgt und kommt so von seiner eigenen Gestalt und seinem eigenen Ausdruck ab. Sie verlernen in dem Zusammenhang ihre Neutralität.

Andere emotional offene Kinder werden zu Autisten und kapseln sich ab bzw. ein, machen emotional zu, ohne sich dies anmerken zu lassen, ist nicht mehr bereit zu fühlen, was man fühlt. Der oftmals unendliche Schmerz wird hinter Nettigkeit versteckt. Hier entstehen oftmals völlig unberechtigte Schuldgefühle und im Extremfall Frigidität bzw. Gefühlsarmut.

Emotionale Überreaktionen sind ebenfalls typisch für den emotional offenen Menschen, insbesondere wenn Knöpfe, also "eingeschnapptes" (stehende Wellen) getroffen werden. Hier wirkt ein offenes Emotionalzentrum wie eine zugedrehte Gasflasche. - Sie ist, nur weil sie sich gerade nicht ausdrücken kann, nicht leer. Wird sie aufgedreht kann einiges an Emotionen herauskommen, sobald diese emotional getriggert werden. So kann es sein, dass der emotional offene Mensch stundenlang sich in Nettigkeiten übt und auf einmal platzt ihm der Kragen und er dreht durch - die Gasflasche explodiert. In dem Zusammenhang ist es wichtig, zu lernen, zu fühlen was man tatsächlich fühlt statt zu fühlen, was man fühle sollte (mentale Gefühle). Hier hilft oftmals reine Gefühlswahrnehmung, Gefühle wertfrei wahrnehmen - ohne zu urteilen oder zu interpretieren.

Es kann auch sein, dass emotional offene Menschen chronisch die Emotionen der anderen übernehmen und dadurch mit einem "falschen Design" durch die Welt gehen und zwar auch dann, wenn sie nicht getriggert werden. Eine frühere emotionale Situation wird dabei eingefroren, als Bild gehalten und ständig nach außen projiziert, wie eine DVD, die einen Sprung hat und die gleiche Szene wieder und wieder abspielt. Die Psychologie spricht hier von "Introjet". Folge: Der emotional eigentlich offene und damit neutrale Mensch verhält sich genau so wütend wie der Papa bzw. genau so kalt und depressiv wie die Mama.

Erst wenn emotional offene erkennen, dass derjenige, der sie nicht mag oftmals gerade sich selber ablehnt und sie als Spiegel missbraucht werden, kommen sie auf die Idee, emotionale Projektionen und Menschen, die einem zu emotional kommen aus ihrem Solarplexus herauszuwerden. Und erleben emotionale Freiheit, ein Surfen im Wind der Emotionen ohne persönlich identifiziert zu sein.

Der emotional offene Mensch lernt im Laufe seines Lebens mehr über Emotionen als jeder andere, da er durch die anderen mit allen möglichen Emotionen definiert wird. Der andere erzeugt Lust oder Schmerz in einem und man lernt mittels "emotionaler Intelligenz" sich im Idealfall so zu stellen, dass der Schmerz (im Bauch) vermieden bzw. verringert wird.

Als Kind versucht der emotional Offene oft lieb zu sein, da die Schimpfe der Eltern oder deren Missemotion ihm weh tut. Er hat als Kind oft Bauchweh (Spannungen im Bauch). Die Herausforderung für den emotional offenen Typen liegt darin, sich nicht in die Emotion des anderen einwickeln, sich nicht emotional mitreißen zu lassen, wo es nicht stimmt, einen Weg zu finden mit emotionalen Bedrohungen umzugehen und sich auch nicht vom anderen nervös machen zu lassen. Der emotional Offene lernt im Laufe seines Lebens Schmerz zu vermeiden, indem er nicht unnötigerweise emotional einsteigt, wo er nichts zu suchen hat.

Erkenntnis für den emotional offenen Menschen: "Wenn jemand mich nicht mag, muss dies nicht an mir liegen. Es kann daran liegen, dass er gerade sich selbst nicht mag! Die Emotion des anderen hat nicht unbedingt mit mir zu tun!"

Der emotional Offene muss lernen zu erkennen, wer für ihn emotional erträglich ist und wer nicht und dies erkennt er nur, wenn er sich erlaubt zu fühlen, was er in der Gegenwart des einen oder anderen Menschen, der einen oder anderen Menschengruppe fühlt, wie sich sein Bauch anfühlt ohne dies zu werten.

Emotional Definierte sind für den emotional Offenen dann besonders erträglich, wenn sie nicht projizieren, also ihre eigene Welle nehmen können, ohne sie dem emotional Offenen hineinzudrücken. Sie kennen das: Jemand fühlt sich mies und missbraucht den emotional Offenen als Blitzableiter. Solche Leute sind für den emotional Offenen schwer zuträglich.

In erlöster Form entwickelt der emotional Offene viel emotionale Geschicklichkeit, da er aufgrund seiner Offenheit sehr genau fühlt, was der andere gerade emotional braucht und sich auf ihn einzustimmen vermag. Der emotional Offene kennt oftmals die Bedürfnisse der anderen oft besser als seine eigenen, da er viel damit beschäftigt ist, wie andere auf ihn emotional wirken.

Wichtig ist für den Offenen: Keine Entscheidung in der Emotion anderer Menschen treffen, keine Entscheidung in der Nervosität anderer Menschen treffen, sich von anderen nicht nervös machen und nicht in ihre Nervosität hineinziehen lassen.


Die Gefahr beim emotional offenen Menschen liegt

  • in seiner emotionalen Erpressbarkeit
  • in seiner Angst, durch Authentizität sich die Nettigkeit des anderen zu verscherzen,
  • darin, emotionalen Konflikten auszuweichen. In dem Fall liegt die Lösung darin, in die nötigen Konflikte zu gehen, bevor irgendwo in ihm eine Bombe platzt, sein Unbehagen frühzeitig und authentisch mitzuteilen.

Der emotional offene Mensch kann der emotionalen Welle, wenn sie nicht gerade auf einem Transit beruht, entkommen. Das Zauberwort heißt hier: Aurakontakt brechen!

Sobald der emotional Offene sich unwohl fühlt, sollte er schauen, wer neben ihm bzw. in seiner Aura steht. Wahrscheinlich hat seine Missemotion mit der Stimmung dieses anderen Menschen zu tun. Dies ist nicht schlimm, der andere hat keine Schuld dafür, dass er gerade in irgend einer emotionalen Welle ist.

Der emotional Offene sollte es jedoch vermeiden, emotional weiter einzusteigen und statt dessen auf ein stilles Örtchen gehen oder auf einen Spaziergang. Er wird dann erleben, wie die Emotion in ihm "abschwillt". Dabei wird er auch genau wahrnehmen können, welcher Art die Emotion des anderen ist. Er wird sie "entcodieren" können. Kommt er zurück in den Raum, wird er die Emotion klar als zu dem anderen gehörig zugeordnet und entschlüsselt haben. Die Chance ist groß, dass er die Emotion nun einfach wahrnehmen kann ohne zwanghaft darauf zu reagieren.

Falls dies nicht klappt ist es für den emotional Offenen besser, den Kontakt abzubrechen und den anderen später einmal zu sehen, wenn die emotionale Welle des anderen weitergelaufen ist um zu testen, ob dieser Mensch überhaupt für einen emotional verträglich ist.

Sollte der emotional Offene jedoch bemerken, dass man gerade emotional eingeschnappt ist, ein emotionaler Knopf getriggert ist, kann sich der emotional Offene behelfen, indem er die Nähe eines anderen Menschen aufsucht, der emotional definiert ist und ihm emotional gut tut.

In vielen Fällen genügt es, in der Aura dieses Verbündeten zu sein, damit der Knopf gelöst werden, das Eingeschnappte sich lösen kann. Er muss nicht über das, was ihn beunruhigt hat, sprechen. Oft genügt eine Bergwanderung, ein Zusammensitzen in der Natur oder auch ein gemeinsames Fernsehschauen, damit das Introjet ausschwingen kann.

Ist man ohne einen solchen Freund, kann ein emotional Offener auch in einen Kinofilm gehen - rechts oder links neben einem sitzt sicherlich ein Mensch, der ihn emotional anschließt und die Welle zum ausschwingen bringt - ohne dass der Helfer von seiner guten Tat weiß.

Was passiert wenn zwei emotional offene Menschen sich gegenseitig das Emotionalzentrum definieren?

Treffen zwei emotional offene Menschen aufgrund einer elektromagnetischen Beziehung aufeinander, z. B. wenn der eine Tor 59 und der andere das gegenüber liegende Tor 6 hat, kann es besonders emotional werden, da nach dem "Stecker in Steckdose Prinzip" nun beide emotional angeschlossen sind.

Was wir beim Liebesakt so liebe, die Ekstase, das "außer sich geraten", ist genau das, was wir in der Emotion so fürchten: Den Ausbruch von Emotionen bis zu dem Punkt, wo es eskaliert und nicht mehr zurück geht.

Wann immer zwei Menschen mit offenem Emotionalzentrum aufeinandertreffen von denen der eine das Tor 6 und der andere das gegenüberliegende, ergänzende Tor 59 hat, ist das Risiko der Eskalation besonders groß - im positiven wie im negativen Sinne.

Solange wir keine emotionale Bewusstheit haben, und wir sind kollektiv erst am Anfang dieses Lernens, sind wir "blind vor Liebe, blind vor Zorn". Die Bandbreite erstreckt sich von Romeo und Julia bis hin zu Othello. Im Extremfall kann dies sogar bis zur Gewalttätigkeit gehen. In dem Fall hilft es, wenn jeder bei sich selbst auf Minensuche geht und seine eigenen Tretminen entlädt. Dann kann es zwar immer noch heftig werden, aber man findet einen Weg des Umgangs.

Die Wirkung der aktuellen Transite von Tor 6 oder Tor 36 in den nächsten 4 ½ Monaten

Menschen, welche im Solarplexus normalerweise offen sind und durch die aktuellen Mondknotentransite (aufsteigender Mondknoten Tor 35, absteigender Mondknoten Tor 6) definiert werden (weil sie Tor 35 und/oder Tor 59 definiert haben), erfahren eine gewaltige Veränderung in den nächsten 4 ½ Monaten. Sie beginnen auf einmal anders zu "funktionieren" und es ist wichtig, dass sie dies erkennen. Sie verhalten sich wie emotional definierte Menschen und dies 4 ½ Monate lang.

Die Veränderung trifft insbesondere auch die reinen Milztypen (Rutengängertypen, Milz, linkes unteres Dreieck farbig), welche üblicherweise gewohnt sind, spontan zu reagieren, sofort zu entscheiden und zu improvisieren. Zum "Impuls im Jetzt" gesellt sich jetzt auch noch die emotionale Welle hinzu, wodurch sie aufgefordert werden, Geduld zu lernen.

Menschen, die emotional definiert sind, aber nicht Tor 6 oder 36 in ihrer Definition haben, bleiben weiterhin emotional definiert, es kommt lediglich das Thema dieser Tore übergehend in ihr Leben, dies aber nicht so stark wie bei den o.a. Zielgruppen.

Wir wollen nachfolgend untersuchen, welche Funktion Tor 6 generell hat und dann auf den aktuellen Mondknotentransit eingehen. Das nachfolgend gesagte trifft also für Menschen, welche Tor 6 in ihrem Chart haben ein Leben lang zu, für die anderen ggf. in den nächsten 4½ Monaten.

Tor 6 - seine Funktionsweise

Tor 6 fasst die drei emotionalen Ströme zusammen und ist aus diesem Grund das zentrale Tor im emotionalen Zentrum. Tor 6 ist ein Tor, das für Reibung sorgt. Menschen, die Tor 6 definiert haben, müssen bzw. dürfen ein Leben lang mit Reibung umgehen. Sie sind später Menschen, die gut emotionale Konflikte aushalten können, weil sie das Thema ein Leben lang gelernt haben. Sie tragen die Reibung in sich.

Dies liegt darin begründet, dass beim I-Ging im Tor 6 das Trigramm von "Kein", dem Himmel/Schöpferischen oben liegt und nach oben zieht, während das Trigramm von "Kann", dem Wasser/Abgründigen nach unten zieht, die beiden Kräfte also in entgegengesetzte Richtungen streben. Dies erzeugt die Spannung, welche wir im Chinesischen als "Sung" (Streit) bezeichnen.

Im Alltag sieht dies so aus: Wenn Tor 6 aktiviert ist, baut sich die Reibung auf, bis sie am "Punkt ohne Wiederkehr" umkippt bzw. sich selbständig macht. Dies kann einen Orgasmus bedeuten oder auch ein blindes emotionales Anstacheln bis einer von beiden loskreischt oder dramatisiert.

Tor 6 regelt den PH-Wert der Haut von sauer bis basisch. Zugleich regelt es die Psyche: "Ich bin sauer" bedeutet: "Ich mache zu, lass mich in Ruhe!" "Ich bin basisch" bedeutet: "Ich bin offen für Intimität und Nähe!" Das kann wechseln, je nach Zeitpunkt und Mensch. Ein Mensch mit definiertem Tor 6 kann gelegentlich für die Nähe mit einem ganz bestimmten Menschen offen sein - oder gar nicht oder meistens. Die Wahrheit zeigt sich nur in der Welle.

Menschen, welche in der Welle von sauer bis basisch ständig nur Nähe schaffen wollen, kommen uns im Extremfall vor wie "Schleimer", nämlich dann, wenn diese Menschen, die nur basisch sein wollen, also auch nicht mal zumachen können. Wir erleben sie als "klebrig" in den Emotionen und können uns vor ihnen nur schützen, indem wir "sauer" werden und so die Lauge neutralisieren. Es kann dann allerdings sein, dass unsere Klebrigen dann einschnappen und es woanders doppelt so klebrig versuchen, anzudoggen.

Wer Tor 6 definiert hat, erkennt am PH-Wert seiner Haut, ob er gerade offen ist für Intimität und Nähe. Dies kann ihm nicht sein Verstand sagen. Der Verstand sagt ihm vielleicht: "Dieser Mensch ist doch ganz nett, er weiß so viel", doch wenn es einem die Nackenhaare hochstellt, man eine Gänsehaut bekommt oder an seiner Haut fühlt, dass alles zumacht, weiß man, dass genetisch der Andere nicht für Intimität und Nähe passt, zumindest im Augenblick nicht.

Umgekehrt kann es sein, dass man spürt, wie sich der ganze Körper, insbesondere die Haut für diesen anderen Menschen öffnet, der doch gar nicht so attraktiv aussieht. In dem Fall besteht genetisch eine Offenheit für Intimität und Nähe, in welcher Form auch immer.

Im Zusammenhang mit dem Wechselspiel von Base und Säure besteht bei Menschen mit definiertem Tor 6 eine grundsätzliche Nervosität im Zusammenhang mit Tor 6, ob man jetzt intim werden soll oder nicht. Dies kann man oftmals nur dadurch lösen, dass man den Mut hat die ganze Welle abzuwarten.

Tor 6 regelt, wer herein darf und wer draußen bleibt, wem es sich öffnet und wem es sich verschließt. Es entspricht der Eizelle in der Gebärmutter, welche entscheidet, welchem Samenfaden sie sich öffnet. Wird die Entscheidung von Tor 6 übergangen, fühlt es sich vergewaltigt. Es möchte selbst entscheiden. Insbesondere wenn Tor 6 auf Tor 59 trifft, möchte es die Entscheidungsgewalt haben, möchte es zuerst signalisieren, was Sache ist. Tor 59 hat dann die Aufgabe zu reagieren (Sakralzentrum), aber nicht einzuleiten!

Schwierig wird es, wenn ein Partner den ganzen Kanal 59-6, der Andere nur das Tor 6 hat. Dann mault der, der nur Tor 6 hat: "Immer geht es nur so, wie du willst!" Er hätte lieber einen Partner, der nur die 59 hat, damit er berücksichtigt wird und fühlt sich in Sachen Intimität und Nähe vom anderen nicht wahrgenommen, oftmals kommen wesentliche (sexuelle) Bedürfnisse zu kurz. Dies ist nicht die Schuld des anderen, sondern reine Mechanik.

Tor 6 schafft auch, wie bereits erwähnt, Reibung und Streit. So manch Einer mit Tor 6 definiert (insbesondere solche mit der 2. Linie) denkt sich: "Was muss ich für ein schlimmer Mensch sein: Überall wo ich hinkomme, stoße ich auf Streit und Reibung." Es kann sein, dass der Betreffende selbst der Anlass für Streit ist, es kann auch sein, dass Streit zwischen Dritten ausbricht, alleine dadurch, dass jemand mit defniertem Tor 6 hinzukommt.

Der Trost für den Betreffenden liegt darin zu erfahren, dass es seine genetische Aufgabe ist, für Streit und Reibung zu sorgen - nicht dass er dies forcieren müsste, es geschieht automatisch und unbewusst sowieso immer wieder mal. Jemand mit definiertem Tor 6 wird vom Leben immer genau dorthin geschickt, wo Streit und Reibung ausbrechen sollen, beispielsweise, weil wichtige Dinge unter den Teppich gekehrt oder verdrängt worden sind. Auf der positiven Seite sind Streitbringer auch die großen Versöhner. Dies zeigt sich im Tor 6 in der 6. Linie "Friedenstifter". Der griechische Philosoph Heraklit drückt diesen Zusammenhang wie folgt aus:

"Aus Zwietracht entsteht Eintracht, aus Disharmonie entsteht höchste Harmonie!"

Stichworte für Tor 6: Die genetische Welle. Schwankungen in Intensität, Druck, Verdichtung oder Ausdehnung. Der PH-Wert der Haut. Das Bilden oder fallen lassen einer Mauer. Das sich durchdringen lassen oder nicht.

Auswirkungen des Transits im Tor 6 für Menschen, welche im Chart Tor 59 definiert haben

Eine weitere Aufgabe von Tor 6 ist die Intimität und Nähe mit sich selbst. Von dieser sind insbesondere die Menschen betroffen, welche Tor 59 definiert haben und jetzt von dem Mondknotentransit berührt werden. Endlich kann sich das Nervensystem ausgleichen und vielleicht sogar heilen.

Menschen mit definiertem Tor 59 denken vielleicht, dass sie jetzt besonders sexuell werden. Oftmals ist aber genau das Gegenteil der Fall: Da sie nun den ganzen Kanal #59-6 haben, also die Verbindung zwischen Sakralzentrum und Emotionalzentrum, kann, was sonst alleine nicht möglich ist, das Emotionalzentrum sich regenerieren (Sakralzentrum = Regenerationszentrum). Die Nerven können sich erholen, da man nicht mehr dauerhaft von den emotionalen Impulsen anderer traktiert wird. Dies kann Ruhe und Regeneration bedeuten: Seine Emotionen spüren, alte Emotionen ausscheiden, alte emotionale Bilder verarbeiten, für sich verdauen und die Welle durchlaufen lassen. Lust und Unlust werden in dieser Zeit nicht mehr so stark vom Partner initiiert als vielmehr von den eigenen Wellenbewegungen. Da kann es mal sein, dass man Unlust hat - oder auch nicht.

Auch die Gabe Intimität und Nähe in alle Konflikte hereinzubringen kann sich in dieser Zeit zeigen, beispielsweise indem genau in diesen 4 ½ Monaten alte Konflikte angegangen werden. Ggf. besucht man Eltern, Ausgestoßene, Widersacher/Peiniger und bereinigt die Sache, weil man in dieser Zeit sich emotional geschützt genug fühlt, um den emotionalen Konflikt durchzustehen.

Es kann sein, dass in dieser Zeit man den Partner als nicht mehr so nah erlebt, da der Mensch, der Tor 59 definiert hat, sehr stark mit eigener emotionaler Verarbeitung beschäftigt ist. In dem Fall ist es wichtig, nicht den anderen oder sich selbst dafür verantwortlich zu machen. Nach 4 ½ Monaten ist der Transit beendet und man ist möglicherweise wieder mehr offen für den Partner. Auf der anderen Seite kann das Teilen von dem, was gerade emotional erfahren wird auch die Intimität mit dem anderen stärken.

Natürlich ist die Zeit, in der #59-6 definiert ist auch ein Zeit, in der Projekte ("Kinder", Berufsprojekte, Kunstwerke etc.) in die Welt gesetzt werden, insbesondere wenn die Intimität mit sich selbst zu Klarheit und emotionaler Losgelöstheit geführt hat und die Verbindung zum Hals gegeben ist, mit deren Hilfe sich die Dinge auch real manifestieren

Was wird zu welcher Zeit gespielt?

9.7. - 23.11.2006 
(4 ½ Monate)
Tor 6 "der Streit", Linien 6-1:
  • Laufzeit des Transits
  • Themen von Intimität und Nähe
  • Intimität und Nähe mit sich selbst
  • mit Reibung umgehen lernen
  • Bewältigung alter emotionaler/sexueller Themen (absteigender Mondknoten)
  • wandeln von Krisen in Fortschritte, welche in die Zukunft weisen (aufsteigender Mondknoten Tor 36)
9. - 20.7. 2006 
(11 Tage)
6. Linie Friedenstiften
  • Streit durch Rechtschaffenheit und Selbstdisziplin beenden
  • die Welle von Sympathie und Antipathie für Sexualität
  • die Annahme von Sex in der Hoffnung, dass Sex mehr ist als der mechanische Ablauf
  • die Ablehnung von Sex in der Hoffnungslosigkeit, Sex sei nicht mehr als der mechanische Ablauf
21.-27.7.2006 
(6 Tage)
5. Linie Schiedsgericht
  • Konflikte lösen durch analytische Sorgfalt und Affektbeherrschung
  • die höhere Macht, Gerichtsbarkeit, den großen Mann/Guru aufsuchen um Konflikte zu lösen
  • die Welle von sexueller Selbstlosigkeit oder sexueller Selbstsucht
  • Empfindlichkeit gegen Konflikte führt ggf. dazu, Nähe und Intimität auszuweichen
  • manchmal ist auch der andere durch die eigene Unsensibilität verstimmt
28.7.-3.9. mit Unterbrechungen 
(25 Tage)
4. Linie Siegesfreude
  • die Kraft der Emotionen.
  • die Welle von Freundlichkeit und Gemeinheit
  • das Anmachen des Partners durch nett sein
  • Gefährdung der Freundschaft, wenn später anvertraute Geheimnisse ausgeplaudert werden.
24.8.-4.11.2006
(68 Tage!!!)
3. Linie Loyalität:
  • Gefühlstiefe, aber auch Empfindlichkeit gegen Zwänge.
  • Die Welle von Bindung eingehen und Bindung lösen.
  • Sicherstellen, dass genetisch neues material in die Welt kommt
  • Sexuelle Experimentierfreude.
  • Ggf. auch der Wunsch mal die Tür alleine hinter sich zumachen zu können bzw. alleine ausgehen zu können um dann wiederzukommen
5.11.-18.11. 
(13 Tage)
2. Linie Guerilla:
  • In Fettnäpfchen treten, in Konflikte stolpern
  • weinen, explodieren etc
  • rapider Wechsel zwischen Nähe und keine Nähe
  • den anderen an seinem (sexuell) schwächsten Punkt berühren.
  • Die Welle von sexuellem Vorwärtsdrängen und Rückzug.
19.-23.11. 
(4 Tage)
1. Linie Rückzug.
  • Ggf. Minderwertigkeitskomplexe wenn man einen Streit nicht erfolgreich zuende führen kann, weil man keine Basis hat.
  • "Was sollen denn die anderen denken?"
  • Die Welle von extrem starker und extrem schwacher Sexualität.


Viel Freude beim Beobachten

Euer Klaus